Heimat.Stadt.Fulda. (13)

Rhönerfahrung Moorrundweg Nummer 3 - von Klaus Willem SITZMANN


Fotos: Klaus Willem Sitzmann

26.05.2016 / REGION - Der Antrieb der Natur-und Wildschützer dürfte auf allen Kontinenten derselbe sein. Lebensräume von Tieren und Pflanzen bewahren und pflegen, insbesondere vom Aussterben bedrohte schützen und wenn sinnvoll und möglich neues Wachstum, neues Leben generieren. Auch für die Ranger – also die Natur- und Landschaftspfleger – des UNESCO Biosphärenreservats Rhön stehen die oben genannten Ziele ganz oben auf der Prioritätenliste.

Wir ,"die Zuschauer der Rhön", können nur ahnen, wie breit gefächert der Alltag der Naturschützer auf der Wasserkuppe (Groenhoff-Haus) ausschaut. Was aber nützt die schönste und intakteste Natur, wenn der Mensch draußen bleiben muss? Natürlich will keiner der Verantwortlichen im Biosphärenreservat den Leuten verwehren, in die Natur zu gehen. Aber in besonders behüteten Regionen bedarf es einiger Verhaltensregeln, damit seltenes und auch neues Leben geschützt gedeihen kann.

Aufklärung und Information ist immer gut. Deshalb veranstaltete das Biosphärenreservat Rhön kürzlich eine dreieinhalb-stündige Wanderung rund um das Rote Moor. Genauer: Moordorf-Rund-Weg Nummer 3, rund 10 Kilometer lang, auf einem Höhenmittel von 815 Metern.

Rhönranger Georg Sauer führt uns. Nach einer kurzen Begrüßung am Treffpunkt Moordorf bringt er uns zum nahegelegenen, ehemaligen Moordorf Rothenmoor, das nur noch kleine Fenster zur Vergangenheit geöffnet hält. „Wir sehen hier noch Mauerreste, einen wieder hergerichteten Brunnen und auf dem Platz der Dorflinde von einst einen neuen, erst vor kurzem gepflanzten, Baum“, erzählt Sauer der aufmerksamen Wanderschar von etwa 30 Personen, die aus Bayern, Hessen und Thüringen angereist ist. Am Parkplatz Moorwiese überqueren wir die Bundesstraße, die talwärts nach Wüstensachsen führt. Drüben angekommen versammelt der Ranger des Biosphärenreservat Rhön die „gesamte Mannschaft“ um sich und erklärt Wissenswertes aus der Umgebungsnatur.

Was ihm und seinen Kollegen besonders am Herzen liegt ist der Bestand und die Pflege des Birkhuhns in der Hohen Rhön. Über die Jahrhunderte haben die Menschen in die natürliche Dynamik der Landschaften eingegriffen. So kam es im Mittelalter zur spürbaren Verringerung der Wälderdichte. Für das Birkhuhn Mitteleuropas war diese Entwicklung ein Segen und es entwickelte sich prächtig, auch in den hochgelegenen Landschaften unserer Rhön. „Die Birkhühner sind und waren ein Bestandteil der menschengenutzten Kulturlandschaft. Sie gehören wie das Rhönschaf und die Silberdistel zu diesem Lebensraum. Durch genetische Auffrischung aus Schweden sind im Moment etwa 40 Tiere in der Hochrhön beheimatet. Ein Bestand von rund 100 Tieren ist unser Ziel, damit sich die Birkhühner ohne Hilfe des Menschen etablieren können. Eine ständige Aufgabe zum Erhalt der Tiere ist die gezielte Jagd auf ihre Fressfeinde“, führt Georg Sauer aus. Man merkt ihm an, wie sehr ihm der Fortbestand des Birkhunhns in der Rhön am Herzen liegt.

Aber nun geht's weiter auf dem Moorrundweg Nummer 3., der später am Aussichtstum nahe des malerischen Moorsees endet. Schauen Sie mal! (Klaus Willem Sitzmann)

INFO ZUM FOTOGRAFEN:

Der Eichenzeller Fotograf Klaus Willem Sitzmann führt die Bilderserie Heimat.Stadt.Fulda. fort. Heute nimmt er Sie mit in die Rhön, auf den Moorrundweg Nummer 3. Die Reihe bei OSTHESSEN|NEWS, in der er die Schönheit der Region, der Rhöner Berge und andere Besonderheiten mit der Kamera festhält, geht bald schon weiter. Wer mehr über Sitzmann und seine Arbeit erfahren möchte, dem sei die Internetseite www.sitzmann-photo.de ans Herz gelegt. +++

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