"Voll im Trend"

3. Forum "Dual studieren in Osthessen" über die Verknüpfung von Theorie und Praxis

Der "Marktplatz" war gut besucht
Fotos: Helena Lemp

19.05.2016 / FULDA - Persönliche Kontakte herstellen und eine Informationsquelle sein - das war das Ziel des 3. Forum "Dual studieren in Osthessen" am gestrigen Mittwoch im ITZ Fulda. Eine Veranstaltung, die den AbsolventInnen der allgemein bildenden und beruflichen Gymnasien in der Region Osthessen einen Überblick über Möglichkeiten und Angebote des immer beliebter werdenden Ausbildungsweges bieten soll. "Ein duales Studium liegt voll im Trend. Gut ausgebildete Fachkräfte sorgen für Wachstum in der Region Fulda", sagt Anika Wuttke, Inhaberin der Werbeagentur CreArt und Vizepräsidentin der IHK Fulda. Ein duales Studium kombiniere das Studium an einer Hochschule oder einer Berufsakademie mit längeren Praxisphasen in einem Betrieb.Obwohl der Kreis Fulda wegen der geringen Arbeitslosenquote zu den Spitzenreitern zähle, gebe es aufgrund der vor allem von mittelständischen Unternehmen geprägte Region weniger eingestellte Akademiker. Das soll sich künftig ändern. Derzeit hätten sich etwa 5.000 junge Leute bei zwölf Bildungsanbietern in Hessen für ein duales Studium entschieden - zwei davon in Fulda. Bis 2020 soll sich die Zahl der Studierenden im Dualen Studium auf 8.000 erhöhen. "Der Vorteil ist die Verzahnung von Theorie und Praxisnähe. Bei einem dualen Studium ist weniger die Note ausschlaggebend, sondern die Leistungsbereitschaft. Deswegen mein Appell an die Unternehmen: Seien Sie offen. Es kann nur erfolgreich sein, wenn Wirtschaft und Bildungsträger zusammen rücken", so Wuttke abschließend. Dabei liege die Übernahmequote nach erfolgreich absolvierten Studienabschluss bei etwa 80 Prozent.
"Oftmals ist man nach einem Studium zwar voll mit Theorie, jedoch fehlt die Umsetzung in die Praxis. Ein duales Studium ermöglicht es, die angewandten wissenschaftlichen Methoden schon während des Studiums in die Praxis umzusetzen", erläutert Prof. Dr. Andreas Buschmeier der Privaten Berufsakademie Fulda in seinem Fachvortrag. Derzeit gibt es an der Berufsakademie 30 Studierende, die in einem Intervall von drei Monaten Studieren und Arbeiten. "Sie müssen nicht kellnern oder ähnliches, sondern haben schon ein Einkommen während des Studiums." Weitere Vorteile seien die regionale Verwurzelung, kleine Studiengruppen und der enge Kontakt zu den Dozenten, die selbst praktisch tätig sind. Die heimischen Unternehmen könnten so Nachwuchskräfte sichern. Insgesamt drei Studiengänge sind an der University of Cooperative Education gGmbH möglich: Mittelstandsmanagement und ab Oktober dieses Jahres auch Digital Business Management und Smart Production and Digital Management. "Wir fokussieren uns auf selbstständiges Arbeiten und Problemlösung", so Buschmeier. Zugangsvoraussetzungen sind das allgemeine Abitur, die Fachhochschulreife oder ein gleichwertige anerkannte Hochschulzugangsberechtigung sowie ein Kooperationsvertrag mit den Unternehmen. 



An der Hochschule Fulda gibt es etwa 8.000 Studierende, 480 davon absolvieren ein duales Studium in acht unterschiedlichen Studiengängen - darunter sind drei ausbildungsintegriert, zum Beispiel die Physiotherapie, und fünf praxisintegriert wie die Elektro- und Informationstechnik oder die Soziale Arbeit.Im Anschluss der beiden Fachvorträge konnten sich alle Besucher auf dem sogenannten "Marktplatz" informieren. 20 Unternehmen, die duale Studienplätze anbieten, präsentierten dort ihre individuellen Angebote und standen für Fragen zur Verfügung. (Helena Lemp) +++

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