"Ein lebenslanges Glaubenszeugnis"

Seelsorger, Vereinsförderer & Heimatforscher - Pfarrer Erwin STURM (88) verstorben

Prälat Erwin Sturm im Juli 2013 beim Diamantenen Priesterjubiläum ...

06.05.2016 / NEUHOF - Wenige Tage vor seinem 89. Geburtstag ist in der Nacht zum Christi-Himmelfahrts-Feiertag in Neuhof-Rommerz (Kreis Fulda) der bekannte und beliebte Seelsorgr, Vereinsförderer und Heimatforscher Pfarrer i.R. und Päpstlicher Ehrenprälat Erwin Sturm verstorben. "Christus, der Ewige Hohepriester, hat ihn in der Nacht vor dem Hochfest Christi Himmelfahrt im 63. Jahr seines Priestertums in die ewige Heimat gerufen" heißt es wörtlich in einem Nachruf der katholischen Pfarrgemeinde Mariae Himmelfahrt.



Der Verstorbene wurde am 12. Mai 1927 in Fulda geboren und empfing am 19. Juli 1953 auf dem Frauenberg in Fulda die Priesterweihe. Seine Primiz feierte er am 26. Juli 1953 im Fuldaer Dom. Von 1953 bis 1958 war er Kaplan in Frankenberg/Eder, von 1958 bis 1963 in Hanau, Mariae Namen, und von 1963 bis zu seiner schweren Erkrankung 2004 Pfarrer der Pfarrgemeinde Mariae Himmelfahrt in Neuhof-Rommerz.

Anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums schrieb Pfarrer Sturm: „Ich danke meinen Eltern, Lehrern und Seelsorgern für meine schöne Kindheit und Jugend trotz der Bedrängnisse der NS-Zeit und des 2. Weltkrieges. Die Wirren des Kriegsendes (Luftwaffenhelfer, Reichsarbeitsdienst, Wehrmacht, amerikanische Hausbesetzungen) konnte ich mit Gottes Hilfe glücklich überstehen. Ich denke gern zurück an den religiösen Aufbruch nach dem Krieg, an die Jugendarbeit in der Fuldaer Dompfarrei und auch später in Frankenberg, Hanau und Rommerz sowie an die Zeit im Fuldaer Priesterseminar. Auf vielen Wanderungen und Fahrten lernte ich meine Fuldaer Heimat in Rhön und Vogelsberg kennen und lieben, ihre christliche Kultur, Kunst und Geschichte.

Neben meiner seelsorgerischen und schulischen Tätigkeit konnte ich in meinen Bänden über die Bau- und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes und in zahlreichen Beiträgen, vor allem in den „Buchenblättern“ der Fuldaer Zeitung, manches weitergeben. Meine Arbeit fand Anerkennung durch die Berufung in die Historische Kommission für Hessen (1971), die Verleihung des Kulturpreises Rhön (1975), des Bundesverdienstkreuzes am Bande (1975), des Kulturpreises der Stadt Fulda (1987) und die Ernennung zum päpstlichen Ehrenprälaten (1997). Ich danke allen, die ihr Interesse gezeigt und mir geholfen haben, nicht zuletzt meiner treuen Haushälterin aus der Frankenwald-Heimat und Verwandtschaft meiner Mutter.“

In dem Nachruf der Katholischen Pfarrgemeinde, der von Wolfgang Ruppel (Verwaltungsrat), Dr. Dagobert Vonderau (Pfarradministrator) und Thomas Möller (Pfarrgemeinderat) unterzeichnet ist, wird daran erinnert, dass der Verstorbene im Juni 1963 nach der Ernennung zum Pfarrer von Rommerz den Bau des Pfarrhauses und des Jugendheims realisieren konnte. "Von ganzem Herzen war Pfarrer Sturm Seelsorger, der durch seinen aufopferungsvollen Dienst, seine große Glaubenstreue und sein Eintreten für die Werte des Glaubens vorbildlich unter uns gewirkt hat. Dabei waren ihm eine zeitgemäße Ministranten- und Jugendarbeit sowie die Förderung der kirchlichen und weltlichen Vereine wichtige Anliegen. Seine historischen Forschungen kamen auch Rommerz zugute".
Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2004 blieb er im Rommerzer Pfarrhaus wohnen und war seiner Gemeinde verbunden, in der er 2013 sein Diamantenes Priesterjubiläum feiern konnte. "Die Pfarrei Rommerz ist dankbar für das Lebens- und Glaubenszeugnis von Pfarrer Sturm. Möge ihm der auferstandene Herr, dem er gedient und den er kraftvoll verkündigt hat, nun Anteil geben an der ewigen Freude im Himmel" heißt es abschließend.

Das Requiem für den Verstorbenen wird am Freitag, dem 13. Mai 2016, um 14.00 Uhr in der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Rommerz gefeiert, anschließend Beerdigung; Sterbegebete sind nach den Abendmessen am Dienstag und Donnerstag sowie um 13.30 Uhr vor dem Requiem.  +++


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