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Noch über 1.000 Kleidungsstücke

Wäscherei WILMA am Gemüsemarkt schließt - Inhaber überraschend verstorben


Fotos: Julius Böhm

04.05.2016 / FULDA - Die Fuldaer Traditionswäscherei "Wilma" am Gemüsemarkt wird schließen - und das, obwohl noch mehr als 1.000 Kleidungsstücke frisch gewaschen in dem kleinen Laden hängen und auf ihre Besitzer warten. Inhaber Markus Marwitz ist Ende Februar überraschend im Alter von 61 Jahren verstorben. "Das war ein Schock für uns", erzählt sein Sohn Simon Marwitz, "aber auch für die vielen, vielen Stammkunden, denn jetzt muss die Wäscherei schließen."



Mitte der 50er Jahre gründete Großvater Bernhard Marwitz zusammen mit seinem Geschäftspartner  Will das Wäschereigeschäft am Gemüsemarkt. "Aus Will und Marwitz wurde so der Name 'Wilma' ", erzählt Simon Marwitz im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Anfang der 80er Jahre übernahm Markus Marwitz dann den Betrieb vom Vater. "Er hat so viel Energie und Zeit - quasi sein ganzes Leben - in über 35 Jahren in das Geschäft  eingebracht."

Für viele Stammkunden wurde aus dem Weg zum Gemüsemarkt mittwochs und samstags ein Ritual  - denn neben dem Einkauf von frischen Produkten aus der Rhön auf dem Markt stand auch der Gang zur  benachbarten Wilma-Reinigung für viele auf dem Tagesplan. "Auch wenn mein Vater preislich etwas über den Mitbewerbern lag, hatte er nie wirtschaftliche Probleme und immer seine treuen Stammkunden. Wilma war kein anonymer Großbetrieb, der sein Geld durch die Masse an Wäsche verdiente. Mein Vater liebte seine Arbeit, liebte das Detail", sagt Simon Marwitz.

So war es auch üblich, dass Markus Marwitz einen kleinen Sonder-Service einführte. Er besuchte Geschäftsleute in ganz Fulda, klapperte Hotels ab und kümmerte sich höchstselbst darum, dass Hemden und Anzüge schnell wieder sauber waren. "Ich glaube es war deutlich mehr als nur die saubere Wäsche", vermutet Sohn Simon Marwitz, "für viele Kunden war es auch die Person, die hinter dem Tresen stand. Es ist sehr schade, dass die Wäscherei nun schließen muss." (Julius Böhm)

Alle vier Kinder von Markus Marwitz sind beruflich fest eingebunden, wohnen teils nicht mehr in der Region. Im Mai öffnet die Wäscherei noch mal zu den Marktzeiten, um die restlichen Kleidungsstücke an die Kunden auszugeben. +++

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