"Habe mir viel vorgenommen"

Jetzt ist es offiziell: Felix STATT (18) ist Hessens jüngster Ortsvorsteher

Felix Statt, Ortsvorsteher von Gläserzell ...
Fotos: Julius Böhm

30.04.2016 / FULDA - Im Gesicht von Felix Statt wurde aus Anspannung erst etwas Verlegenheit, dann aber nur noch Freude. Der siebte von sieben Wahlzetteln wurde nämlich vorgelesen: Der 18-Jährige Abiturient ist seit Freitagabend der jüngste Ortsvorsteher von ganz Hessen - nun auch ganz offiziell. Mit vier Stimmen setzt er sich im Fuldaer Stadtteil Gläserzell gegen Hubert Schulte durch. Er hat sich für die fünfjährige Amtszeit jede Menge Ziele für mehr Bürgerbeteiligung, eine gesunde Dorfgemeinschaft und Projekte für Jung und Alt auf die Agenda geschrieben. Er beerbt mit Eduard Hannig ein echtes Gläserzeller Urgestein.



Nach der Kommunalwahl am 6. März, bei der Felix auch in die Stadtverordnetenversammlung in Fulda gewählt wurde, waren die politischen Kräfteverhältnisse in Gläserzell - einem der größten der Fuldaer Stadtteile - klar. Die CDU mit „Anführer“ und Spitzenkandidat Statt im Wahlkampf hatte mit knapp 60 Prozent die Mehrheit erreicht. Die Wahl zum Ortsvorsteher durch den Ortsbeirat war eigentlich nur noch eine Formalie. „Dennoch war ich aufgeregt", gibt der neue Ortsvorsteher zu.

Dabei hatte der 18-Jährige in den ersten Monaten des Jahres eigentlich andere Aufgaben, als für die Partei die Werbetrommel zu rühren: Er steckte mitten in den Vorbereitungen für die Abiturprüfungen. „Da war dann die Frage: Hausaufgaben oder Hausbesuche im Ort? Ich habe mich dann öfters für Letzteres entschieden. Das Gefühlt sagt mir aber, dass es mit dem Abi bestimmt auch geklappt hat." Nach den mündlichen Prüfungen im Juni soll auch dieses Kapitel erfolgreich abgeschlossen werden.

Patricia Fehrmann, Vorsitzende der CDU-Stadtfraktion, kam mit Margarete Ziegler-Raschdorf ins Gläserzeller Bürgerhaus: „Wir sind natürlich stolz, dass ein so junger, engagierte Mensch schon so viel Verantwortung übernehmen will. Für Felix wird viel neu im Ortsbeirat und in der Stadtverordnetenversammlung sein. Ich hoffe ihm macht die Arbeit Spaß. Vielleicht ist es ja der Anfang von viel politischem Engagement bei uns in der CDU.“ Noch stolzer: Mama Renate. "Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Er investiert so viel Arbeit, so viel Zeit - er hat Spaß daran, tut etwas Gutes und das macht mir Freude."

Felix rechnet mit zwei Stunden politischer Arbeit am Tag. "Die muss ich einkalkulieren, um mich mit den Themen auch richtig zu beschäftigen", sagt der 18-Jährige, "ich habe mir viel vorgenommen. Es soll künftig einen Jugendraum geben, wir wollen neue Impulse in der Seniorenarbeit setzen, die Busverbindung nach Gläserzell muss ausgebaut werden und und und und. Am wichtigsten ist mir aber die Dorfgemeinschaft. Wir wollen Veranstaltungen organisieren und vor allem die Zugezogenen mehr in den Ort mit einbeziehen." Im Ortsbeirat hofft er auf eine konstruktive Zusammenarbeit und auf annähernd so viele Besucher wie bei der konstituierenden Sitzung: "Ganz im Sinne Gläserzells." (Julius Böhm) +++

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