Proben für die Geburtstagsfeier
Museumsdorf wird 40: Zahlreiche Attraktionen am 03.Juli
29.04.2016 / TANN/RHÖN -
Eine Tanner Berühmtheit feiert Geburtstag: das Museumsdorf, das 2007 von Zuschauern des hr-Fernsehens immerhin zu Hessens drittbeliebtester Sehenswürdigkeit gekürt wurde. Insgesamt hatte sich der Aufbau eines Dreiseit- und eines Zweiseithofs sowie eines Hüttner-Anwesens von 1974 bis 1980 hingezogen. Als Geburtsmonat zählt jedoch der Mai 1976, ab dem als erstes der Dreiseithof für die Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben wurde. Insgesamt über eine Million Besucher haben nach Auskunft von Michael Zörgiebel, dem Leiter des Tanner Tourismus-Büros, seitdem das Freilichtmuseum besichtigt.
Die Idee für ein Rhöner Museumsdorf stammte vom Rhönklub. Tann als Standort wurde vom damaligen Landrat Dr. Eduard Stieler unter anderem ausgewählt, um den durch seine Grenzlage benachteiligten Luftkurort für Feriengäste noch attraktiver zu gestalten. Die Finanzierung erfolgte größtenteils mit hessischen Mitteln zur Fremdenverkehrsförderung und dank des Einsatzes von ABM-Kräften des Arbeitsamts. Hinzu kam das ehrenamtliche Engagement des „Förderkreises Rhöner Museumsdorf“.
Während die Zeiten der Zonenrandförderung inzwischen der Geschichte angehören, ist ehrenamtlicher Einsatz nach wie vor gefragt. Mitglieder der Trachtengruppe, der Oldtimerfreunde Tann, der NABU-Ortsgruppe, des Imkervereins, des Gewerbe- und Verkehrsvereins sowie weitere Einzelpersonen haben sich zu den „Museumsfreunden Tann“ zusammengeschlossen. Mehr noch als die Förderung des Fremdenverkehrs liegt der Interessengemeinschaft die Bewahrung der Zeugnisse der verschwindenden bäuerlichen Lebensweise am Herzen. Deshalb unterstützen die Vereine die Stadt bei der Belebung des Museumsdorfs zu bestimmten Anlässen. So auch am Sonntag, 3. Juli, wenn ab zehn Uhr die Jubiläumsfeier stattfindet. Während die Stadt die musikalische Unterhaltung, einen Bierbrauer, eine Schnapsbrennerei sowie Besenbinder und Seiler engagiert, zeigen die Museumsfreunde, wie mit der historischen Dreschmaschine gedroschen und am Webstuhl gewebt wurde. Auch für das leibliche Wohl der Besucher sorgen sie.
Den Museumsfreunden ist es nach eigener Aussage wichtig, dass auch an dem Festtag von den Besuchern Eintritt erhoben wird. „Das Museum ist ein Zuschussgeschäft. Wenn die Stadt und wir uns engagieren, sollten wenigstens die Kosten für den Aufwand gedeckt werden“, erläutert Andrea Willing. Alle Einnahmen der Museumsfreunde kämen wieder dem Museum zugute, betont sie. Von den zwei Euro Eintritt für Erwachsene gilt ein Euro als Verzehrgutschein. Außerdem werden an dem Tag um 11 und um 14 Uhr kostenlose Führungen angeboten. +++