Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst

650 Osthessen mit sechs Bussen bei der Demonstration in Kassel

Unter den Demonstranten waren auch rund 650 Osthessen.
Foto: ver.di

27.04.2016 / REGION/KASSEL - Es war schrecklich kalt, aber die Stimmung war kämpferisch, heißt es von den Streikenden über die ver.di-Demonstration in Kassel, an der insgesamt 4.000 Männer und Frauen teilgenommen haben. Auch aus Osthessen seien laut Gewerkschaft rund 250 Streikende dabeigewesen, die mit sechs Bussen angereist waren.



Landesweit hätten sich sogar knapp 14.000 Beschäftigte an den Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Hessen beteiligt, heißt es weiter. Sie fanden sich trotz eisig kalten Wetters an den verschiedenen Kundgebungen ein: 4.000 in Kassel, 4.000 am Frankfurter Flughafen, 3.000 in Darmstadt, 1.000 in Gießen, 800 in Wiesbaden und 850 in Hanau.

Gestreikt wurde in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes: In Osthessen betraf es das Klinikum Fulda, die OsthessenNetz GmbH, die RhönEnergie Fulda GmbH, die Stadt Fulda, das Klinikum Bad Hersfeld, die Stadt und die Stadtwerke Bad Hersfeld sowie der Kreisverwaltung Hersfeld-Rotenburg und der Stadt und die Stadtwerke Rotenburg an der Fulda. In Frankfurt wurde auch der Flughafen bestreikt.

Der Tarifkoordinator von ver.di Hessen, Jens Ahäuser, ist mehr als zufrieden mit dieser Beteiligung: „Wir sind überrascht, dass so viele mehr als erwartet aktiv beim Streik mitgemacht haben. Das ist ein klares Signal in Richtung Arbeitgeber, wenn es morgen wieder an den Verhandlungstisch geht.“ Der ver.di Bundesvorsitzende Frank Bsirske hatte bei seiner Rede am Frankfurter Flughafen das Angebot der Arbeitgeber als einen „Akt der Intoleranz“ bezeichnet. Es zeuge von Missachtung und Geringschätzung gegenüber der Kollegen und Kolleginnen, wenn ein Angebot gemacht werde, das auf die Laufzeit gesehen einen Reallohnverlust bedeute. Angesichts des Haushaltsüberschusses in den öffentlichen Kassen sei dies „voll daneben.“ Bisrkse zu den Streikenden: „Ihr müsst zeigen, dass Ihr deutlich mehr erwartet als was sie bisher gezeigt haben.“

ver.di fordert für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen unter anderem sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. In Hessen sind rund 185.000 Beschäftigte von den Tarifverhandlungen betroffen. +++

X