BMW-Challenge Auftakt
"Graue Wolf" schlägt wieder zu - Team LEUTHEUSER holt Gesamtsieg
25.04.2016 / MOTORSPORT -
Am Wochenende war der Hockenheim Ring Austragungsort der ersten beiden Rennen der DMV BMW-Challenge. Das Bad Königshöfer Team Leutheuser Racing und Events, hatte den BMW M3 Spezialtourenwagen, der von den Insidern liebevoll und von der Konkurrenz respektvoll, der "Graue Wolf" bezeichnet wird, in der Kategorie GTR1 genannt, bei der ein Leistungsgewicht von 2,7 kg/PS, vorgeschrieben ist. Das ist eine Formel der Balance of Performance, die trotz unterschiedlichster Fahrzeuge für die größte Chancengleichheit und eine hohe Leistungsdichte sorgt. Diese Klasse war mit 9 Teilnehmern bestens besetzt. Dazu kamen noch weitere 23 Fahrzeuge der gesamten Division GTR dazu. Das Starterfeld wurde durch 22 Fahrzeuge aus der Division Cup bereichert, in der vornehmlich BMW 318i und 325i am Start waren. Als Fahrer war der Schwäbisch Gemündener Christian Kranenberg genannt, der im Team Leutheuser keiner Unbekannter ist.
Am Freitag verliefen Training und Qualifying bei frühlingshaften Temperaturen. Da im Quali ein Untersteuern zu verzeichnen war, eine Folge der Rennabstimmung für die Nürburgring Nordschleife, musste sich Christian Kranenberg mit dem 2. Platz begnügen. Er musste sich dabei dem amtierenden Challenge Meister des Jahres 2015, Arnd Meier, beugen. Ansonsten lief das Auto wie ein Uhrwerk, wieder von Leutheuser Racing und Events bestens und akribisch vorbereitet. Da für das Wochenende schlechtes (nasses) Wetter vorausgesagt war, wurde die Fahrwerksabstimmung belassen, da ein leichtes Untersteuern bei Nässe eher vorteilhaft ist. Ein krasser Wettersturz in der Nacht von Freitag auf Samstag bescherte dem Renntag übelste Verhältnisse. Strömender Regen und Temperaturen von 4 Grad Celsius, sorgten für schwierige Verhältnisse. Allerdings war die Wahl der Reifen eindeutig.
Das Rennen 1 wurde demzufolge als "Wet Race" gegen 10.30 Uhr gestartet, mit zwei Einführungsrunden hinter dem Pace Car. Das war auch das Minimum, um den Reifen wenigstens zu etwas Temperatur zu verhelfen. Nervöse Spannung herrschte, als der Pulk mit 54 Fahrzeugen, in einer meterhohen Gischtwolke aus der zweiten Einführungsrunde kam. Die bange Frage war: "Geht das gut?" Es ist gut gegangen! Trotz der Bedingungen war eine gute Disziplin erkennbar und alle kamen am Start gut weg. Sofort attackierte Kranenberg den Polsetter und schob sich bereits am Ende der Start-Zielgerade an diesem vorbei und übernahm die Führung. Kranenberg zeigte große Klasse und fuhr souverän vor dem Feld. Er musste lediglich im Verlauf von Überrundungen aufpassen, dass sich Arnd Meier nicht einen Vorteil verschaffen konnte um ihn zu attackieren. Den Teilnehmern muss ein hohes Lob ausgesprochen werden, weil trotz der widrigen Verhältnisse kein nennenswerter Unfall passierte. Beim Zieleinlauf tauchte die Spitze des Feldes aus einer Wasserwand auf, bevor sie die Zielflagge sah. Christian Kranenberg sicherte sich mit einer starken Leistung den Sieg im ersten Rennen, vor Arnd Meier.
Die Reifenwahl erwies sich als goldrichtig. Allerdings mussten die Reifen erst einmal auf Temperatur gebracht werden, was bei einer Asphalttemperatur von 5 Grad schwierig sein würde, zumal die Rennleitung zwar wiederum "Wet-Race" erklärte, allerdings mit nur einer Einführungsrunde. Da die Teilnehmer bei den besseren Verhältnissen die Leistungen ihrer Autos besser abrufen konnten, war klar, dass Rennen Nummer 2 keine leichte Aufgabe für Christian Kranenberg werden würde.
Doch wieder bewies er seine Klasse und ging mit gutem Vorsprung vor Arnd Meier in die Rechtskurve nach der Start-Zielgeraden. Dieser konnte das Potential seines Autos nun besser einsetzen und blieb immer in Schlagdistanz zu Kranenberg. Kurz vor Halbzeit des Rennens wurde dieser beim Überrunden zwischen den langsameren Fahrzeugen eingeklemmt, was Meier sofort nutzte, um außen an ihm vorbei zu ziehen. Kranenberg blieb im Windschatten und hatte in der Runde danach das Heft in die Hand genommen und die Führung wieder übernommen, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab. So konnte er zwei Klassensiege und in der Addition der beiden Rennen auch den Gesamtsieg nach Hause fahren. Beim Team Leutheuser war man natürlich happy.
Zwei Rennen, zwei Siege, verbunden mit dem Gesamtsieg zum Callenge-Auftakt, sorgte für Jubel und Begeisterung. Der Zustand des Autos nach zwei Rennen bewies die Klasse von Fahrer Christian Kranenberg, der trotz harter Zweikämpfe, das Auto ohne einen Kratzer im Parc fermé abstellte. Auch dem Veranstalter, dem Motorsport-Club Stuttgart e.V. im ADAC, zollte Teamchef Christian Leutheuser ein hohes Lob für seine kundenorientierte Organisation. Er sagte es auch laut und deutlich, dass zum Beispiel im Fahrerlager eine Stimmung wie beim Bergrennen herrschte. Vor allem, musste nicht jeder Quadratmeter Stellfläche im Fahrerlager teuer bezahlt werden. +++