Sexueller Missbrauch Minderjähriger?
Schock, Trauer, Entsetzen: Pfarrer Jens CLOBES (36) "vom Dienst suspendiert"
Fotos: Hendrik Urbin / Christian P. Stadtfeld
10.04.2016 / KALBACH -
Der Schock bei den Einwohnern von Kalbach (südlicher Kreis Fulda) sitzt tief. Ihr katholischer Pfarrer Jens Clobes (36) ist vom Dienst suspendiert worden. "Es ist zu Handlungen mit Jugendlichen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum gekommen", heißt es in einer offiziellen Erklärung des Bistums Fulda, unterzeichnet von Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke. Nach Informationen von OSTHESSEN|NEWS soll es sich um sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag im Pfarrheim von Mittelkalbach, handeln. Über nähere Details - ob einmalig oder wiederholt - gibt es allerdings keine Informationen.
In den Gottesdiensten am gestrigen Samstagabend in Niederkalbach und am heutigen Sonntagmorgen in Mittelkalbach sind die Besucher der Messe informiert worden. "Der Pfarrer wurde bis auf weiteres beurlaubt. Gleichzeitig hat der Pfarrer seinen Verzicht auf die Gemeinde St. Kilian erklärt. Das Bistum bietet den Betroffenen Hilfe und Unterstützung an", so der Wortlaut einer offiziellen und in den Messen verlesenen Erklärung. Das heißt: Pfarrer Clobes wird nie wieder nach Kalbach zurückkehren.
Bei Jugendlichen war der Pfarrer sehr beliebt, auch durch seine aufgeschlosse, freundliche, schon fast kumpelhafte Art. Öffentlich in den Fokus gerückt wurde seine Person im November 2012. Damals präsentierte der Niederkalbacher Carneval Verein (NCV) Jens Clobes als Fastnachtsprinz, mit dem Beinamen "Verkünder der frohen Botschaft". Damit ist es jetzt wohl vorbei. Nach den Vorfällen an Ostern ist der Priester von der Bildfläche verschwunden. Erst hieß es, er sei an Burnout erkrankt, dann kamen immer mehr Details von der besagten Nacht ans Tageslicht. Mittlerweile ist der sonst sehr rege genutzte Facebook-Account auch gelöscht, möglicherweise auch um Spuren verschwinden zu lassen. In Kalbach jedenfalls ist man traurig, erschüttert und entsetzt. (Christian P. Stadtfeld). +++