NACHGEDACHT 169

Im Alten das Neue erblicken ... Gedanken von Christina LEINWEBER



03.04.2016 / REGION - Auf dem altbekannten Nachhauseweg bin ich zufälligerweise in Fulda falsch abgebogen und landete in einer komplett neuen Gasse, die mir nie zuvor aufgefallen ist. Vogelgezwitscher, Sonnenstrahlen, frische Luft und eine sonderbare Ruhe. Es schien wie ein kurzer Tagtraum, in dem ich mich in einer anderen Stadt, an einem fremden und sonderbaren Ort wiedergefunden hatte. Die Gegend war ausgesprochen schön. Und nach einem kurzen Innehalten lief ich mit einem zufriedenen, kurzen Seufzer fröhlich weiter, ganz in dem Bewusstsein, dass ich meine eigene Stadt neu entdeckt hatte.



Und von diesem Ereignis inspiriert begann ich, alles, was mir bekannt ist, mit neuen Augen zu sehen. Es war ganz einfach: Ich betrachtete Dinge, Menschen und Orte so, als ob ich sie das erste Mal sehen würde. Immer mit der Frage im Hinterkopf: Was würdest du denken und fühlen, wenn du hier zum ersten Mal wärest, wenn du dies zum ersten Mal sehen würdest?

Das Ergebnis hat mir gefallen: Seitdem weiß ich ich wieder ganz bewusst, warum ich mir Fulda als Heimat ausgesucht habe. Ich weiß aber nun auch besser, was sich nicht so schön betrachten ließ und veränderbar wäre. Vielleicht wagen Sie es ja auch, liebe Leser, nächste Woche das Neue im Alten zu erblicken  (Christina Leinweber).  +++

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