WIELOCHS WIRRE WELT (124)
Sommerlad zieht in RhönEnergie-Gebäude – Vorzug vor griechischer Ein-Euro-Kette
25.03.2016 / REGION - Plötzlich geht alles ganz schnell: Kaum ist bekannt geworden, dass die RhönEnergie ab dem Jahr 2019 ihre Zelte im Neubau am Löhertor aufschlägt und den Strompreis um rund zwei Drittel erhöhen muss, steht auch schon der neue Mieter in der Fuldaer Bahnhofstraße fest: Das Möbelhaus Sommerlad wird künftig zentral in der Innenstadt gelegen seine Kunden begrüßen.
Der bereits unterzeichnete Mietvertrag läuft bis 31. August 2040. Nachdem das Regierungspräsidium im vergangenen Jahr den Sommerlad-Spatenstich im interkommunalen Gewerbegebiet an der A7 abgelehnt hatte, sind die Kasseler Behörde und die 15 Mitglieder des Zentralausschusses jetzt einstimmig zum Ergebnis gekommen, dass „die innerstädtische Neuansiedlung des traditionsreichen Möbelhauses besser ist als der ursprünglich geplante Einzug einer griechischen Ein-Euro-Kette“, heißt es in der dreizeiligen Erklärung.
„Der Sommerlad-Umzug wird sich nachhaltig und positiv auf das Stadtbild und die Innenstadtbelebung auswirken“, teilten Stadt und Landkreis Fulda in einer gemeinsamen Presseaussendung mit. Damit nicht alle Möbelkäufer Schrankwände oder Boxspringbetten zu Fuß oder mit dem Linienbus nach Hause transportieren müssen, wird der erst kürzlich neu gestaltete Uniplatz in einen Parkplatz umfunktioniert. Außerdem befördern Shuttle-Busse Sommerlad-Kunden im Zehn-Minuten-Takt vom überdimensionierten Möbel-Buhl-Parkplatz in der Heidelsteinstraße zur Bahnhofstraße und zurück, um hier kostenlos ihr Auto abzustellen. Sommerlad wird darüber hinaus zwecks optimaler Kundenbindung ein Reklamationscenter in unmittelbarer Nähe zum Parkplatz beim Mitbewerber im Foyer einrichten.
Einen Haken hat die Sache: Das XXXL-Kaufparadies wird so viel Strom verschlingen, dass die RhönEnergie dringend ein neues Kraftwerk benötigt. Ob unter diesem Aspekt ein Umzug ans Löhertor Sinn macht oder ein großzügigerer Neubau im interkommunalen Gewerbegebiet bei Petersberg zu bevorzugen ist, soll in den nächsten Monaten ein unabhängiges Gutachten klären. (Jochen Wieloch) +++