Beispiel für gelebte Integration

Weihe Moschee-Neubau in türkisch-islamische Gemeinde mit Generalkonsul ÇELIK

Adem Maden, Vorsitzender der türkisch-muslimischen Gemeinde Alsfeld, Bürgermeister Stephan Paule, Michael Refflinghaus aus dem Kreisausschuss und Generalkonsul Mustafa Çelik beim offiziellen Teil.
Fotos: Suria Reiche

20.03.2016 / ALSFELD - Sie ist mitten in Alsfeld - und das nicht nur räumlich. Die Moschee der türkisch-islamischen Gemeinde in der kleinen Stadt im Vogelsbergkreis ist wohl ein Paradebeispiel für gelebte Integration. Denn das helle große Gebäude ist schon seit vielen Jahren nicht nur Anlaufpunkt für die etwa hundert muslimischen Familien, die in der Region leben, sondern gehört auch fest zum Stadtbild und zur Gesellschaft.  Im vergangenen Jahr wurde es um ein weiteres Gebäude im hinteren Teil des Grundstücks in der Steinborngasse erweitert. Jetzt wurde es Zeit, es endlich offiziell einzuweihen. Zum Tag der offenen Tür, der zu diesem Anlass veranstaltet wurde, kamen zahlreiche Bürger - und der türkische Generalkonsul Mustafa Çelik höchst persönlich.



Und wenn der "höchste Würdenträger der türkischen Republik" schon einmal in Alsfeld ist, dann konnte er sich auch gleich ins Goldene Buch der Stadt eintragen, fand Bürgermeister Stephan Paule (CDU) und lud Çelik ins 500 Jahre alte Rathaus ein. "Es ist mir eine große Freude. Ich habe schon viele Rathäuser in hessischen Städten besucht, aber dieses hier ist eins der schönsten", war sich dieser sicher und gestand zugleich, dass er mit dem hessischen Dialekt noch seine Probleme habe: "Manchmal brauche ich da einen Übersetzer", sagte er und lachte. 



Den Dank des Bürgermeisters dafür, dass Çelik heute extra aus Frankfurt angereist war, um bei der offiziellen Einweihung des Neubaus der Moschee dabei zu sein, verstand er aber. Gemeinsam machten sich die beiden auf den kurzen Fußweg zur kleinen Feier in der Steinborngasse: "Die Moschee ist hier nämlich wirklich ganz zentral gelegen", betonte Paule, "würde es die Stadtmauern noch geben, würde sie sogar innerhalb dieser liegen." Eine Tatsache, die ohne Zweifel dazu beiträgt, dass die türkisch-islamische Gemeinde in Alsfeld gut integriert ist. 

Zum Tag der offenen Tür, der anlässlich der Einweihung veranstaltet wurde, kamen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, um sich ein Bild von der Moschee, dem Neubau und dem Gemeindeleben zu machen. Schon wenige Minuten, nachdem der Vorsitzende der Gemeinde, Adem Maden, gemeinsam mit Stephan Paule , Michael Refflinghaus, der für den Kreisausschuss anwesend war, und Çelik das symbolische rote Band durchgeschnitten hatte, war der Neubau voll mit interessierten Gästen, die gespannt lauschten, wie Hodscha Ercan Polat Zeilen aus dem Koran zitierte. 



Das Seniorenzentrum Rambachhaus kam sogar mit einem ganzen Kleinbus voller Heimbewohner und Tagesgäste. Sie alle wollten einen Eindruck davon gewinnen, wie das Gotteshaus einer anderen Kultur aussieht. Das der türkisch-muslimischen Gemeinde kann sich wirklich sehen lassen. Nachdem rund ein Jahr lang am Neubau gewerkelt und gebaut wurde, erstrahlt er nun mit moderner Fassade und schönem Innenraum.



In seinem Inneren ist nun der Gebetsraum der Gemeinde beheimatet. Die Planungen für den Neubau hat der Alsfelder Architekt Joseph Michael Ruhl übernommen. Vielleicht, so sagen die Mitglieder der Gemeinde, sollen hier in Zukunft aber nicht nur Gebete stattfinden: "Wir können uns auch vorstellen, hier verschiedene Veranstaltungen stattfinden zu lassen." So würde die Gemeinde noch mehr in die Gesellschaft in Alsfeld integriert werden. (Suria Reiche) +++

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