Das ist der Kult-Hund von Neuenberg
In Coras Straße kennt sie jeder - seit 15 Jahren macht sie, was sie will
Fotos: Hendrik Urbin
30.03.2016 / FULDA -
Bekannt wie ein bunter Hund: Wahrscheinlich gibt es keinen Vierbeiner, auf den dieses Sprichwort besser zutreffen würde als auf die 15-jährige Cora. Und das nicht nur, weil ihr Herrchen Stefan Henning Besitzer des bekannten Neuenberger Gasthofes "Drei Linden" mit Metzgerei und Gästezimmern ist. Auch ohne ihn würde man den Terrier-Jagdhund-Mischling in der Neuenberger Straße kennen und lieben.
Denn Cora ist kein gewöhnlicher Hund: Seitdem sie Stefan Henning gemeinsam mit seiner Frau und seinem mittleren Sohn Florian aus einem Wurf in Eichenzell nach Neuenberg geholt hat, macht Cora, was sie will: Sogar Gassi geht sie ganz allein - sehr zur Belustigung der Neuenberger Bürger. Cora denkt gar nicht daran, darauf zu warten, dass morgens jemand mit ihr rausgeht: "Sie kratzt an der Tür oder öffnet sie einfach selbst und dreht dann ihre Runde", erzählt Herrchen Stefan Henning. Meistens würde sie bis zum Hochhaus an der Feuerwache laufen, umdrehen und zurückkommen.
"Auf unseren abendlichen Spaziergang bestehe ich."
Jetzt habe sie allerdings ein Leber-Leiden. Deswegen gibt’s Trockenfutter. "Da hab ich schon Mitleid." Doch Henning kann sich trösten, denn Cora isst auch liebend gern auswärts: "Bei den Nachbarn darf sie manchmal sogar vom Katzenfutter naschen." Freigänger zu sein, hat eben seine Vorteile ...
Cora einsperren? Kommt nicht in Frage!
"Dass das riskant ist, weiß ich", gibt Henning zu, "aber sie macht eben, was sie will. Und zum Glück ist hier ja 30er-Zone." Passiert ist noch nie etwas. Zumindest nichts, was Cora unmittelbar betroffen hat. Der Geldbeutel ihres Herrchens aber, der wurde durch ihre Freigänge schon strapaziert: "Ich musste schon zwei Mal 88,50 Euro zahlen." Cora deswegen einsperren? Kommt nicht in Frage: "Sie macht das jetzt schon 15 Jahre lang so."
Nur dann, wenn im Sommer sein Biergarten geöffnet ist, lässt Henning seine Cora ungern draußen rumlaufen. "Hunde sind eben nicht jedermanns Sache, und ich will nicht, dass sich meine Gäste von ihr gestört fühlen." Eigentlich kaum vorstellbar bei Coras sanftem Gemüt. "Sie gehört zu unserer Familie", sagt Stefan Henning und krault seinen Hund hinter den Ohren. "Meine Frau sagt sogar, Cora wäre ihre Tochter. Und wenn ich sage, dass ich mit meiner Freundin spazieren gehe, ist meine Frau nicht eifersüchtig. Damit meine ich nämlich Cora." (Suria Reiche) +++