Regionale Energiewende ein „Megathema"

RhönENERGIE fördert sechs energieeffiziente Projekte mit 163.000 Euro

Landrat Bernd Woide überreicht die Förderbescheide an die sechs Fördergeldempfänger.

17.03.2016 / FULDA - „Energieeffizienz ist wichtiger denn je.“ Mit dieser Erkenntnis begrüßt Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer der Rhönenergie Fulda die anwesenden Gäste im Fuldaer Kundenzentrum des Unternehmens am Mittwoch. Einige der Anwesenden erhalten ihre Förderbescheide aus einem Programm, mit dem der Energieversorger die Energiewende in der Region unterstützen will. Sechs Vereine, Institutionen und Kommunen können sich über Fördermittel von insgesamt 163.038,66 Euro.



„In vielen Medien entsteht der Eindruck, das Thema Energiewende sei abgeschlossen. Dem ist nicht so. Wir sind mittendrin“, erläutert Meyer. Es tue sich viel in den Bereichen Trassenausbau, Stromspeicher und dezentraler Energieversorgung. Die Rhönenergie sei daher der Meinung, erneuerbare Energien fördern zu müssen. „Und wir wollen sie auch fördern.“ Neue Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung berücksichtige das Unternehmen bei der Vergabe von Fördergeldern.

Fuldas Landrat Bernd Woide spricht im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien von einem „Megathema“. Allerdings hätten neue Konzepte und Vorschläge immer das Problem, in der Bevölkerung nicht akzeptiert zu werden. „Vieles ist zu teuer, zu abstrakt und für die Menschen nicht überschaubar. Bei vielen Ideen, die aus Berlin kommen, stellen sich die Bürger zwangsläufig die Frage, was es kostet.“ Deshalb sei das Förderprogramm der Rhönenergie so wichtig, um vor Ort zeigen zu können, wie Konzepte umgesetzt werden und die Energiewende funktionieren kann. „Solch eine Förderung ist für einen Energieversorger nicht selbstverständlich. Das zeigt, wie stark verankert das Unternehmen in der Region ist.“ Vereine und Verbände zu unterstützen sei eine wichtige Aufgabe eines kommunalen Energieversorgers.

Die Förderung durch die Rhönenergie erstreckt sich über das gesamte Stromversorungsgebiet. „Zwölf Anträge sind im letzten Jahr bei uns eingegangen“, erläutert Matthias Hahner, Abteilungsleiter der Rhönenergie für die Straßenbeleuchtung. Sechs Projekte fördert das Unternehmen. Darunter ist beispielsweise der Angelsportverein Fulda e.V. 1904, der rund 34.500 Euro erhält. „Das Geld nutzen wir zum Belüften der Weiher in den Fuldaauen“, informiert Stefan Krings, erster Vorsitzender des Vereins. Da es sich um ein stehendes Gewässer handle, hänge der Sauerstoffgehalt im Wasser stark von Wind und Wetter ab. „Im Sommer erwärmt sich das Wasser schnell, der Gehalt des Sauerstoffs nimmt ab und es kommt regelmäßig zum Fischsterben.“ Um eine Umweltfreundliche Belüftung zu realisieren schaffe der Verein nun mit den Fördergeldern Photovoltaikanlagen und Stromspeicher an. „Unser langfristiges Ziel ist es genügend Wasserpflanzen heranzuziehen, die dann genügend Sauerstoff produzieren.“ Das dauere allerdings noch mindestens zehn Jahre.

Ein zweites Projekt ist die Erstellung Software für Fernwirktechnik und Energiemanagement für die Kommunen Petersberg, Großenlüder, Ebersburg, Flieden, Eichenzell, Rasdorf, Dipperz, Freiensteinau sowie der Stadt Tann. „Mit dieser Software können wir die Energieeffizienz steigern und Personalkosten reduzieren“, erläutert Mario Dänner, Bürgermeister der Stadt Tann. Es handle sich bei der Idee um eine Art Smart Home. Die Liegenschaften der Gemeinden würden aufgrund von Raumbelegungen die Heizung selbstständig und Beleuchtungen ein- und ausschalten. Mario Dänner freut sich stellvertretend für die anderen beteiligten Gemeinden über rund 54.400 Euro Fördermittel. Zusätzlich unterstütze das Land Hessen das Projekt mit 100.000 Euro.

Der Waldkindergarten Langebieber, Die Rhönwichtel e.V. wird von der Rhönenergie ebenfalls mit einem Förderbescheid bedacht. 10.500 Euro fließen in die energieeffiziente Beheizung und Beleuchtung der Schutzhütte des Kindergartens. „Von unserem ehemaligen Bauwagen mussten wir uns leider trennen, weil er nicht mehr genug Platz bietet. Die Schutzhütte ersetzt ihn“, erklärt Barbara Weber, erste Vorsitzende des Trägervereins.

Außerdem unterstützt die Rhönenergie Fulda die Gemeinde Frauensee bei der Erneuerung und Modernisierung der Straßenbeleuchtung im Ortsteil Möllersgrund mit rund 30.000 Euro, den Sportverein DJK 1. FC Nüsttal 1934 e.V. bei der Umrüstung der Flutlichtanlage auf dem Kunstrasenplatz Hofaschenbach auf energieeffiziente LED-Technik mit rund 14.500 Euro sowie die Kunststation Kleinsassen e.V. beim Einsatz energieeffizienter Beleuchtungssysteme mit rund 19.100 Euro. „Es ist beeindruckend, wie viel Kreativität in der Region steckt. Wir sind stolz diese Projekte fördern zu können“, fasst Meyer zusammen.

Aufgrund der positiven Resonanz startet die Rhönenergie das Förderprogramm auch in diesem Jahr wieder. Insgesamt stehen wie in den Jahren zuvor 200.000 Euro zur Verfügung. Die Bewerbungsphase beginne kommende Woche und ende im Juli. (Toni Spangenberg) +++

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