German Pellets Pleite
Staatsanwalt ermittelt jetzt auch gegen Wirtschaftsprüfer in Fulda
12.03.2016 / ROSTOCK -
Nach der Insolvenz des Ökokonzerns German Pellets aus Wismar (650 Mitarbeiter / 593 Mio. Euro Jahresumsatz - 2014) haben die Ermittlungsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern ihre Arbeit aufgenommen. Im Fokus stehen eine Vielzahl handelnder Personen aus der Führungsriege des Konzern, darunter Firmen-Chef Peter H. Leibold und leitende Angestellte. In diesem Zusammenhang untersucht die Staatsanwaltschaft auch die Arbeit des in Fulda ansässigen Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers Hans-Dieter Alt (alt GmbH). Das bestätigte Harald Nowack, Sprecher der Staatsanwaltschaft Rostock, auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS.
Bei Alt gehe es um eine mögliche Beihilfe zur Steuerhinterziehung. "Wir prüfen jetzt, ob es einen weitergehenden Anfangsverdacht gibt. Alles ist möglich und deshalb gilt auch weiterhin die Unschuldsvermutung", so der Behördensprecher. Dass sich der Fuldaer Wirtschaftsprüfer bei der Aufklärungshilfe in diesem komplexen Fall anbiete und für Nachfragen zur Verfügung stehe, sei grundsätzlich positiv. Nowack berichtet von "mehreren Anzeigen" gegen die German Pellets-Verantwortlichen und das nähere Umfeld. "Zum einen haben Geldanleger Anzeige erstattet, zum anderen Vertragspartner des Unternehmens. Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang."
Einige etablierte, große deutsche Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), die ZEIT oder der Stern berichten seit Wochen ausführlich über den Zusammenbruch von German Pellets und dessen wirtschaftliche Auswirkungen. Kaum einer der Journalisten prangert so intensiv die vermeintlich negative Rolle des Wirtschaftsprüfers Hans-Dieter Alt an, wie das Handelsblatt.
Alt ist seit über drei Jahrzehnten engagierter CDU-Kommunalpolitiker in Fulda und in zahlreichen öffent-lichen Gremien wie auch in vielen großen Unternehmungen ein gefragter Wirtschaftsexperte. "Die öffentliche Aufmerksamkeit hängt sicher auch mit meinen politischen Aktivitäten in der Region zusammen. Für meine Familie, meine 45 Mitarbeiter und mich jedenfalls bedeutet das eine gewaltige Belastung." (Hans-Hubertus Braune) +++