Historische Pleite im Kreistag Fulda

CDU verliert "absolute Mehrheit" - AfD-Mann HOHMANN holt die meisten Stimmen

Die Kreisverwaltung in Fulda.
Foto: Hendrik Urbin

09.03.2016 / REGION - Die absolute Mehrheit der CDU im Fuldaer Kreistag ist gebrochen. Dramatisch sind aber nicht nur die enormen Verluste der etablierten Parteien CDU (- 6,5 Prozent), SPD (- 3,6 Prozent) und Bündnis 90/Die Grünen (- 6,3 Prozent), sondern auch der Einzug der AfD (Alternative für Deutschland) mit zwölf Sitzen ins Parlament. 14,3 Prozent haben die Rechtspopulisten aus dem Stand mit ihrem Spitzenmann Martin Hohmann (Neuhof, Kreis Fulda) geholt. Der Ex-CDU-Politiker, der nach einer als antisemitisch kritisierten Rede aus der Union ausgeschlossen wurde, hat mit 54.705 Einzelstimmen die meisten Stimmen aller 81 gewählten Kandidaten erhalten.

Am Mittwoch waren auch die letzten Stimmzettel im Kreis ausgezählt. Die Beteiligung an dieser Kommunalwahl: 54,5 Prozent (das entspricht 94.696 Wählern). Nach dem vorläufigen Endergebnis kommt die CDU auf 46,5 Prozent und hat damit künftig 38 Sitze im Kreistag. Spitzenkandidat Dr. Norbert Herr wurde von Michael Brand, dem heimischen CDU-Bundestagskandidaten, von Platz 1 auf 2 verdrängt. Nach Herr kommen Markus Meysner (Platz 3), Dr. Walter Arnold (Platz 4), Winfried Happ (Platz 5) und Veit Küllmer (Platz 6).

Die Sozialdemokraten sind künftig mit 13 Mandaten (15,5 Prozent) vertreten. Spitzenfrau und SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel hat ihren Platz verteidigt. Sie bleibt Nummer 1, gefolgt von Sabine Waschke (MdL) auf Platz 2 und Winfried Kreß (Platz 3). Die Grünen kommen auf sechs Sitze (8,1 Prozent), die Christliche Wähler-Einheit (CWE) mit 6,4 Prozent auf fünf Sitze und die FDP mit 5,5 Prozent auf vier Sitze. Bei den extremen Lagern sind die Wählergemeinschaft Die Linke.Offene Liste mit zwei Mandaten (2,8 Prozent) und Die Republikaner (REP) mit einem Sitz (1,0 Prozent) im Kreistag vertreten.


Die CDU-Fraktion wird am morgigen Donnerstag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen, sagt Fraktions-Vize Veit Küllmer auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. "Dann entscheiden wir, wie es weitergeht." Die Frage nach einer Koalition wird dort ganz sicher zu diskutieren sein. Welche Auswirkungen das Wahlergebnis auf den amtierenden Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt (CDU) haben wird, bleibt offen. Der Vize-Landrat braucht die Unterstützung und Akzeptanz im Kreistag, denn von deren Mitgliedern wird er gewählt. (Christian P. Stadtfeld). +++





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