Bonifatius als Vorbild

Winfriedpreises wird fortgesetzt: Preisträger 2016 ist Abtprimas Notker WOLF

In den vergangenen Jahren konnte Oberbürgermeister Gerhard Möller (li) den Winfriedpreis überreichen

05.03.2016 / FULDA - Gleich zwei erfreuliche Nachrichten zum Winfriedpreis gibt es aus dem Fuldaer Stadtschloss zu vermelden: Den nach Bonifatius benannten und mit 10.000 Euro dotierten Preis wird es nach Vorstellungen der Stifterfamilie auch weiterhin geben. Und mit dem Abtprimas der Benediktinischen Konföderation, Notker Wolf, steht bereits auch schon der Preisträger 2016 fest. „Beides zusammen genommen, ist ein großartiger Erfolg für Fulda“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld über die guten Botschaften aus Neuss, wo Winfriedpreisstifter Heinz G. Waider zuletzt lebte und seine Angehörigen zu Hause sind und Rom, von wo aus Abtprimas Notker Wolf wirkt.

Ehrenvolles Angebot



Kommentar des diesjährigen Winfriedpreisträgers: „Danke für das ehrenvolle Angebot, das ich gerne annehme, weil mich mit dem heiligen Winfried Bonifatius viel verbindet.“ 23 Jahre lang war Wolf Präses der Missionsbenediktiner in der Erzabtei St. Ottilien gewesen. Pater Andreas Amrhein, habe 1884 bei der Gründung der Abtei bewusst die missionarische Tradition der Benediktiner des frühen Mittelalters wieder aufnehmen wollen, so auch des heiligen Winfried Bonifatius und anderer. Seit Notker Wolf im Jahr 2000 zum Abtprimas gewählt wurde, ist diese Idee wieder mit dem ganzen Orden verknüpft.

Begegnung und Dialog

„Wir Benediktiner haben aufgrund des bewussten Prinzips der Gastfreundschaft auch aktiv viele Beziehungen geknüpft, im Interreligiösen Dialog und im Dialog mit China und Nordkorea (1996 hatte Wolf die Benediktinische China-Kommission mit begründet).“ Benediktinerklöster seien Orte der Begegnung und des Dialogs, aber auch der Bildung, wie der Abtprimas weiter betont. „Unser Humanistisches Gymnasium beispielsweise ist nach dem heiligen Rhabanus Maurus benannt.“ Im Kloster Sant´ Anselmo, dem Hauptsitz der Benediktiner, lebt Wolf in einer Gemeinschaft von 120 Bewohnern aus 40 Nationen. „Für mich ist es eine Freude zu sehen, wie die Regel Benedikts Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammenbringt und gemeinsam arbeiten lässt.“

Fuldas Geschichte

Die Drähte zwischen Rom und Fulda seien in den letzten Wochen „heiß gelaufen“, sagte Wingenfeld augenzwinkernd und freute sich über die Zusage Wolfs, den Preis im Sommer im Fuldaer Stadtschloss entgegenzunehmen. Im vorausgegangenen Schreiben an den Abtprimas der Benediktiner hatte der OB an Fuldas Geschichte erinnert, die untrennbar mit der des angelsächsischen Missionars und Benediktinermönchs Winfried Bonifatius verbunden sei.

Preisstifter

Der Namensgeber und Stifter des Winfriedpreises, Heinz G. Waider, stammte aus Fulda und lebte zuletzt in Neuss. Der kürzlich verstorbene Mäzen habe Winfried Bonifatius aus zweierlei Beweggründen prägende Persönlichkeit für die Namensgebung ausgewählt. Zum einen stelle er die Verbindung zu Waider´s alten Heimat Fulda her. Was aber noch viel wesentlicher ist, mit seinem Werk habe der angelsächsische Missionar völkerverbindend und friedensstiftend gewirkt, indem er die christliche Botschaft auf dem Kontinent verbreitet hat. Nicht nur dadurch, dass Winfried Benediktiner war und Notker Wolf selbst Mitglied des Benediktinnerordens ist, sondern auch, „weil Sie für das weltweit wirkende Werk Ihres Ordens stehen, das Menschen verbindet, das ihnen Hoffnung gibt und durch die Vermittlung des Glaubens sinnstiftend wirkt, stehen Sie beispielhaft für die Intension des Preisstifters Heinz G. Waider“, begründete Wingenfeld die Preisverleihung an den Abtprimas.

Im vergangenen Jahr war der Preis der früheren Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth zuerkannt worden. Zu den bisherigen Preisträgern gehörte unter anderem auch der frühere luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker sowie der Mainzer Kardinal Karl Lehmann. +++

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