Baustart im Sommer?

DRK plant Rettungszentrum - 100.000 Euro Finanzierungs-Lücke

So soll das neue Rettungszentrum in Neuhof aussehen.
Visualisierung: DRK Fulda / Fotos: Christian P. Stadtfeld

02.03.2016 / NEUHOF - In der Kaligemeinde Neuhof (Landkreis Fulda) soll ein großes Rettungszentrum entstehen. Bauherr ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Fulda. "Im Sommer rollen die Bagger, wenn alles nach Plan läuft", kündigt Christoph Schwab, Geschäftsführer der Hilfsorganisation, an. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS berichtet er von einem Investitionsvolumen in Höhe von 710.000 Euro und sieben Monaten Bauzeit. Es sei ein "bedeutendes Projekt für den gesamten Südkreis". Das Ziel: Haupt- und Ehrenamt enger miteinander verzahnen. Auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) soll mit einziehen.


Seit 1998 hat das DRK Fulda eine 24 Stunden besetzte Lehrrettungswache in der Niederkalbacher Straße im Neuhofer Ortsteil Opperz. "Wir haben kürzlich ein 1.050 Quadratmeter großes Grundstück, direkt neben der Wache, gekauft. Dort realisieren wir den modernen Anbau, nach neuesten Anforderungen", erklärt Schwab. Geplant sind eine neue Halle mit Platz für zehn Einsatzfahrzeuge, Lagermöglichkeiten, Sanitäreinrichtungen und weitere Kapazitäten für den Rettungsdienst. Das bestehende Gebäude werde sinnvoll integriert. "100 Ehrenamtliche engagieren sich in Neuhof. Sie brauchen eine gemeinsame Unterkunft. Bisher ist das gesamte Eqipment an vier Standorten verteilt. Hier besteht Handlungsbedarf." Wichtigste Aufgabe der Rotkreuzler: sie bilden den 2. Betreuungszug im Landkreis Fulda und fungieren als Verpflegungsgruppe. "Pro Jahr leisten sie 10.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Das ist beachtlich."

150.000 Euro sind bereits letztes Jahr in einen neuen Rettungswagen investiert worden. "Das war der Anstoß für die Neubau-Planungen in Neuhof." Zur Finanzierung des Stützpunktes sagte der DRK-Geschäftsführer: 560.000 Euro kostet der Bau. "Über das Leader-Programm vom Regionalforum Fulda-Südwest erwarten wir eine Förderung über 123.000 Euro. Damit rechnen wir fest. Das Geld ist beantragt und alle Voraussetzungen sind erfüllt." 237.000 Euro stemmt das Rote Kreuz aus eigener Kraft. "Übrig bleibt dann noch eine Deckungslücke von 100.000 Euro", sagt Schwab. "Das DRK und alle Beteiligten der Gemeinde sind sich einig: Daran darf der Rettungsstützpunkt nicht scheitern. Die Lücke muss geschlossen werden."

In den letzten Jahren hat die Rettungswache Neuhof zunehmend an Bedeutung gewonnen. "Wir fahren von der Niederkalbacher Straße aus jährlich zu 2.200 Notfällen und Krankentransporten. Die Tendenz ist steigend", betont Rettungsdienstmanager Christian Erwin. "Der Versorgungsbereich erstreckt sich über die Gemeinden Neuhof, Flieden und Kalbach. Wir sind für die A66 und den Tunnel zuständig." Schwab ergänzt: "Auf der Wache ist es immer enger geworden." Nach der letzten Vorhalteerhöhung durch den Landkreis ist ein dritter Rettungswagen stationiert worden. Für den gab es aber keine feste Unterstellmöglichkeit. Dazu Christoph Schwab: "Im Sommer sind die Medikamente im Fahrzeug zu heiß geworden, im Winter sind sie eingefroren. Das ist bald Geschichte: der Neubau ist eine Investition in die Sicherheit der Bevölkerung." (Christian P. Stadtfeld). +++

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