Kinderuni zum Thema Lunge

Ein Baum kann 14.000 Menschen ein Jahr lang mit Sauerstoff versorgen


Fotos: Toni Spangenberg

25.02.2016 / FULDA - Mehr als 30 Kinder sind am Mittwoch der Einladung von Professor Philipp Markart in den Hörsaal des Fuldaer Klinikums gefolgt und lauschten interessiert den Ausführungen Markarts zur menschlichen Lunge. Der war etwas nervös, vor so vielen kleinen Studenten zu reden, wie er selbst zu gab. Doch das tat dem Interesse der Kinder keinen Abbruch und sie diskutierten lebhaft und voller Neugierde mit Markart.



„Was ist eigentlich die Aufgabe der Lunge?“, möchte Markart von den jungen Studenten wissen. „Da kommt die Luft hin, wenn wir einatmen“, weiß ein Mädchen. Dem stimmt der Dozent zu und ergänzt, dass die Lungenbläschen, von denen jeder Mensch 400 Millionen hat, den Sauerstoff ins Blut abgeben. Pro Tag atme ein Erwachsener 30.000-mal ein und aus. „Es gibt auch Menschen, die 22 Minuten lang die Luft anhalten können“, weiß ein Junge. Markart ist erstaunt über das Wissen des Jungen: „Das stimmt. Aber ein untrainierter Mensch kommt gerade einmal 30 Sekunden ohne Luft aus.“

Doch wo kommt der Sauerstoff, den unser Körper braucht, eigentlich her? Markart erklärt den Kindern, dass dieser von Pflanzen produziert wird. Eine Eiche könne beispielsweise 14.000 Erwachsene ein Jahr lang mit Sauerstoff versorgen. Die Kinder sind erstaunt. Damit hat niemand gerechnet. Ein Mädchen ist von lediglich 50 Menschen ausgegangen.

Besonders groß ist das Interesse der jungen Studenten an Krankheiten. „Wie merkt man denn, dass die Lunge krank ist?“, fragt Markart die Kinder. „Wenn man husten muss oder beim Sport keine Luft bekommt, stimmt was mit der Lunge nicht“, ist sich ein Mädchen sicher. Ein Junge weiß, dass die Lippen oft blau sind, sollte ein Mensch nicht genügend Sauerstoff bekommen. Besonders Asthma trete bei Kindern häufig auf, informiert Markart. Jedes zehnte Kind sei davon betroffen.

Einige der kleinen Studenten können hier aus Erfahrung sprechen. „Bei mir hat die halbe Familie Asthma. Ich muss auch alle drei Monate zum Arzt wegen meinem Asthma“, berichtet ein Mädchen. Morgens und abends müsse sie ein spezielles Spray nehmen. Am besten sei es direkt gegen Lungenerkrankungen vorzubeugen, erklärt Markart. „Insbesondere das Rauchen ist für sehr viele Erkrankungen der Lunge verantwortlich.“

Am Ende ist noch Zeit für Fragen. „Woher weiß man denn, welches Asthmaspray das richtige ist?“, möchte ein Kind wissen. „Das ist eine gute Frage. Wir verschreiben eines und nach einer Weile testen wir das Lungenvolumen des Patienten. Dann entscheiden wir, ob der Patient vielleicht ein stärkeres oder schwächeres Spray bekommt“, antwortet Markart, bevor auch schon zu einem weiteren Vortrag muss. (Toni Spangenberg) +++

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