Ein Jahr nach Fernsehkoch ROSIN
Alexander EIDMANN: "Man muss sich verkaufen - würde es nicht noch einmal machen!"
Fotos: Suria Reiche
03.02.2016 / FULDA -
Neuer Name, neues Mobiliar, neue Speisekarte – es gibt fast nichts, was Fernsehkoch Frank Rosin im „Eidmann's“ (damals hieß es noch „Academica“) nahe des Campus‘ der Fuldaer Hochschule nicht umgekrempelt hat. Nachdem die Ausstrahlung des Formats „Rosins Restaurants“ im Juli vergangenen Jahres einen Riesenhype ausgelöst hat, der den Besitzern Alexander und Ute Eidmann wochenlang ein ausgebuchtes Haus bescherte, blicken die Inhaber heute mit ein wenig Ernüchterung zurück: „Ich würde das nicht noch einmal machen“, sagt Alexander Eidmann. Seine Erfahrungen will der Gastronom am Mittwoch, 17. Februar, mit seinen Kunden teilen.
Es war Anfang März 2015, als Eidmann eines Morgens von einer seiner Angestellten angerufen wurde: „Sie hat gesagt, ich solle sofort ins Restaurant kommen“, erinnert sich der 47-Jährige. Und dann stand er da: Frank Rosin. Was dann folgte, war das übliche Prozedere bei dem kabel-eins-Format. Rosin habe so ziemlich alles bemängelt, was er gesehen habe. „Aber das ist ja das Konzept der Sendung. Es wird zuerst alles schlecht gemacht, um dann etwas verändern zu können. Nur über die Küche konnte er nichts sagen, die fand er gut!“
„Wir standen zweimal kurz vorm Abbruch“
„Man muss sich für das Fernsehformat verkaufen“
Was aber am schlimmsten für Eidmann gewesen sei: „Man muss sich für das Fernsehformat verkaufen, sich darstellen, wie man nicht ist. Vieles wird gespielt, damit es fernsehtauglich ist.“ Der 47-Jährige habe in der Zeit der Dreharbeiten acht Kilo abgenommen: „Das Fernsehteam kam hier rein und hat bewusst Stress gemacht. Man hat versucht, mich zu provozieren.“
Bei dem Format beworben hatten sich die Eidmanns, weil sie das Gefühl hatten, dass das Image des Restaurants kein besonders gutes war: „Das Academica hat eine bewegte Vergangenheit. Wir sind der dritte Pächter.“ Es habe zwar viele Stammgäste gegeben, doch neue Gesichter habe der Gastronom nicht entdeckt: „Es gab einfach keine Entwicklung mehr.“ In Rosin hatten er und seine Frau große Hoffnungen gesteckt. Und zumindest, was die neuen Gesichter angeht, haben sich diese erfüllt: „In der Zeit nach der Ausstrahlung hatten wir hier einen Riesenhype und Gäste von überallher. Wir mussten sogar Personal aufstocken.“ Inzwischen sei dieser aber rum. Der Januar war ruhig, aber Eidmann hofft, dass sich das in den nächsten Wochen wieder ändert. Möglicherweise ja am 17. Februar. Da wollen die Eidmanns ihren Kunden erzählen, wie sie die Dreharbeiten erlebt haben und was sie heute darüber denken. Der Abend, der unter dem Motto "Hinter den Kulissen mit Frank Rosin" steht, beginnt um 19 Uhr. +++