Reimender Stadtpfarrer Stefan Buß

26. Friedensmesse der Karnevalisten in proppevoller Stadtpfarrkirche - VIDEO

Die föllschen Tollitäten zu Beginn der Friedensmesse...
Fotos (73): Martin Engel

18.01.2016 / FULDA - Bei der traditionellen Friedensmesse der föllschen Narren feierten die Fuldaer Fastnachtsverrückten mit dem reimenden Stadtpfarrer Stefan Buß – inklusive Zwischenapplaus und viel Humor. Buß, der die Predigt zum ersten Mal bei der Foaset in Reimform vortrug, machte seine Sache am Sonntagvormittag großartig. An mancher Stelle erscholl Gelächter, als der Pfarrer locker vor sich hin reimte.

 
„Ihr seid das Salz, ihr seid das Licht, ich bitt´ euch, vergesst das nicht!“ erinnerte er die Gottesdienstbesucher in der Stadtpfarrkirche. Prinz Alexander Fassadicus Maximus LXXV. und sein Gefolge, die vielen Randstaatler von den Fuldaer Fastnachtsvereinen und viele Nichtverkleidete baten nach dem Entzünden der Friedenskerze für ein Ende des Terrors und der kriegerischen Auseinandersetzungen.



„Dass auch Humor und Lachen diese Welt kann anders machen“, gab Pfarrer Buß seiner Hoffnung Ausdruck. Zehn Minuten dauerte seine gereimte Predigt. Diese 26.Friedensmesse erinnerte in ganz besonderer Form an die erste Messe 1991: Wegen des Golfkriegs fanden damals keine Fastnachtsveranstaltungen statt. 2016 spricht zwar niemand in Deutschland von einer aktiven Kriegsbeteiligung, eher von „Einsätzen“ in Afghanistan Syrien.



„Nicht sehr oft ist unsere Stadtpfarrkirche so voll: Weihnachten ist wichtig, Ostern und Bonifatius. Und dann kommt auch schon die Friedensmesse“, kommentierte Buß die übervolle Kirche am Sonntag. Sitzplätze waren kurz vor Beginn der Messe nicht mehr zu bekommen, in den Gängen standen viele Gläubige, um dem Gottesdienst zu lauschen.



Die Fuldaer Stadtschisser, das singende Quartett der Florengäßner Brunnenzeche, hatte sich für die Zeit des Gottesdienstes unbenannt: Als Florengäßner Halleluja-Singers gestalteten auch sie den Gottesdienst mit, in diesem Jahr mit der Verstärkung der Prinzentochter von Prinz Alexander.



Hintergrund:


Die Friedensmesse wird seit 1991 gehalten. Damals wurden wegen des Golfkrieges alle närrischen Veranstaltungen abgesagt. Auf Initiative des Carneval-Clubs Haimbach hatte man damals begonnen, zu einem Friedensgottesdienst in die Haimbacher St. Markus-Kirche einzuladen. Seit einigen Jahren findet das Ereignis nun in der Stadtpfarrkirche statt und wird von Familie Süssemilch (Florengäßner Brunnenzeche) organisiert. Viele Jahre wurde der Gottesdienst geleitet von Pfarrer Werner Vogel, der ihn im vergangenen Jahr an seinen Nachfolger Stefan Buß übergeben hat. (am)+++

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