KLINIKUM investiert 2 Mio. Euro

Neues Hybrid-Herzkatheterlabor ist "Meilenstein" - bessere Patientenversorgung

Baustellenbegehung im neuen Hybrid-OP: Dr. Joachim Krug, Prof. Dr. Volker Schächinger, André Eydt, Peter Neidhardt und PD Dr. Hilmar Dörge.
Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld

16.01.2016 / FULDA - Für das Klinikum Fulda ist das ein Quantensprung. Auf einer Fläche von 450 Quadratmetern ist im ersten Untergeschoss des Haupthauses ein spezieller Bereich für Herzklappen-Operationen und zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen entstanden. Kurz zusammengefasst: die Wege werden kürzer, die medizinische Qualität und die wohnortnahe Behandlung deutlich verbessert. Unter optimalen Bedingungen können im topmodernen Hybrid-Herzkatheterlabor zukünftig Katheter gestützte Herzklappenoperationen durchgeführt werden. Auch Herzrhythmusstörungen werden dort diagnostiziert und behandelt. Zusätzlich wird ein Eingriffsraum für herzchirurgische Eingriffe eingerichtet. Das rund Zwei-Millionen-Euro teure Projekt wurde in Rekordzeit von sechs Monaten umgesetzt und wird im Februar 2016 in Betrieb gehen. Beim "Blick hinter die Kulissen" erhielten die regionalen Medien am Freitag einen ersten Einblick.



"Innovation, Investition und Interdisziplinarität." Mit diesem Dreiklang fasste André Eydt, der neue Klinikum-Vorstand für Administration, das Projekt zusammen. "Das neue Labor ist ein echter Meilenstein für die Behandlung von Patienten mit Herzklappenfehlern oder Herzrhythmusstörungen in unserer Region", sagte der kaufmännische Krankenhaus-Chef. Gemeinsam mit seinem Kollegen Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel (Vorstand Krankenversorgung) sprach er dem Geschäftsbereich Bau und Technik unter Führung von Peter Neidhardt und Ulrich Heil ein großes Lob für die "zügige Umsetzung des aufwändigen Projektes" aus und bedankte sich bei den Partnerfirmen für die "ausgezeichnete Zusammenarbeit".

Die Abteilung für Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik I (Kardiologie) wird das 70 Quadratmeter große Herzkatheterlabor als Hybrid-OP (Kombination aus Herzkatheterlabor und Operationssaal) nutzen. "Wir haben in die modernste Technik für Bildgebungs- und Ablations-Technik investiert." Das Hybrid-Herzkatheterlabor und der Eingriffsraum sind mit hochwertigen Glasinnenwänden verkleidet, die den Räumen Tageslichtcharakter geben. "Damit verfügen wir über eines der modernsten Katheterlabore in Deutschland", so Kardiologie-Chef Prof. Dr. med. Volker Schächinger. "Unter solchen Bedingungen können wir im Herz-Thorax-Zentrum in zwei weiteren Bereichen Spitzenmedizin für unsere Patienten anbieten."

Insbesondere die Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen kann damit erstmals in Fulda und der Region Osthessen angeboten werden. "Das neue Herzkatheterlabor besitzt aufgrund seiner hochspezialisierten Ausstattung die Funktionalität eines elektrophysiologischen High-End-Labors", berichtete Dr. Joachim Krug, Leitender Arzt der neuen Abteilung für Elektrophysiologie, stolz. Als eine Disziplin der Kardiologie beschäftigt sich die Elektrophysiologie mit der Diagnostik und Behandlung verschiedenster Herzrhythmusstörungen durch ein katheterbasiertes Verfahren mit Zugang zum Herzen über die großen Leistengefäße.

Das neue Herzkatheterlabor erfüllt alle Voraussetzungen für einen Herz-Operationsaal. Solche so genannten Hybrid-OPs sind für die modernste Form der Klappentherapie - also dem Einbringen von neuen, auf einem Ballon zusammengefalteten Herzklappen über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder der Herzspitze - erforderlich und seit neustem auch verbindlich vorgeschrieben. Das Verfahren ermöglicht eine Behandlung auch bei Patienten, bei denen eine klassische Herzoperation zum Beispiel aus Altersgründen zu gefährlich wäre. Dazu Priv.-Doz. Dr. Hilmar Dörge, Direktor der Klinik für Herz- und Thorax-Chirurgie: "Mit dem neuen Hybrid-OP bestehen nun optimale Rahmenbedingungen die Behandlungen auf hohem Niveau durchzuführen." Zudem werde die Kooperation zwischen Kardiologie und Herzchirurgie durch einen zusätzlichen Eingriffsraum zur Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren gestärkt. (Christian P. Stadtfeld). +++

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