Höhepunkt der Eröffnung

2.000 Sternsinger feiern beim Wortgottesdienst die frohe Botschaft


Alle Fotos: Hans-Hubertus Braune

30.12.2015 / FULDA - Der Dom füllt sich rasch, die Geräuschkulisse nimmt zu. Glänzenden Kronen der rund 2.000 Kinder und Jugendlichen aus acht Bistümern tauchen das Kirchenschiff in ein buntes Farbenmeer. Die Orgel stimmt das große Sternsingerlied „Stern über Bethlehem“ an. Alle singen mit. „Wir sind am Ziel“, heißt es passend in der dritten Strophe - immerhin ist der Gottesdienst am Dienstag im Fuldaer Dom der krönende Abschluss der Dreikönigssingen-Eröffnung. Es wird zu einem gemeinsamen Selfie aufgerufen. „Ich habe es geübt in Rom, aber nicht mit so einer großen Zahl. Das ist faszinierend“, gesteht Bischof Heinz Josef Algermissen. Es folgen weitere Lieder zum Einsingen, bevor um 15 Uhr zum Wortgottesdienst geläutet wird.

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Die Orgel spielt erneut, alle erheben sich und der feierliche Einzug mit Fahnen und Kerzen beginnt. Der Duft von Weihrauch verteilt sich überall hin . Vier Kinder versammeln sich vor dem Altar und erklären die Bedeutung von Respekt, einem wichtigen Teil des diesjährigen Leitsatzes für das Dreikönigssingen. „Respekt ist Rücksicht nehmen“, erklärt das erste Sternsingerkind. „Respekt bedeutet, einander so zu nehmen, wie man ist“, ergänzt das Zweite. Anschließend ertönen zwei weitere Lieder: „Kyrie“ und „Gloria- Engel auf den Feldern“. „Allmächtiger Gott, erbarme dich unser“, wird gebetet und eine Lesung aus dem Buch Jesaja folgt: „Über dir geht leuchtend der Herr auf. Sie alle versammeln sich und kommen her. Dein Herz öffnet sich weit. Die Schätze der Völker kommen zu dir. Das Wort des lebendigen Gottes“. Schließlich gibt es noch ein paar Worte über die Sterndeuter, denn an sie erinnern die heutigen Sternsinger, die dem hellen Stern nach Bethlehem folgten. So wie heute die Sternsinger von Tür zu Tür gehen und die frohe Botschaft Gottes verbreiten.

Bischof Algermissen fragt die anwesenden Kinder und Jugendlichen, ob sie schon einmal den Sternenhimmel beobachtet haben. „Wenn ich das tue, habe ich den Eindruck, der Größe Gottes näher zu sein. Sterne waren für die Menschen damals die Hoffnungsfunken, die ihnen Vertrauen schenkten. Auf der Suche nach Gott, der über allem steht. Und so führte der Stern über Bethlehem die Heiligen Drei Könige über Umwege zu Gott“, predigte er. Algermissen mag diese weisen Männer, da sie ihn daran erinnerten, nach etwas Größerem zu suchen. Gerade wenn es dunkel werde, sei Gott den Menschen ein Hoffnungslicht. Und darum ginge es auch bei dem Dreikönigssingen. Die Sternsinger sollen den Menschen auch Gottes Segen ins Haus bringen. Er bezeichnet sie als Missionare der Zukunft.

Nicht zuletzt werden Fürbitten für das Beispielland Bolivien gehalten, in dessen Hilfsprojekte diesmal die gesammelten Spenden fließen sollen. Doch auch für andere Menschen – für Flüchtlinge und für Verstorbene – wird gebetet. So bringt ein Sternsinger eine Schwimmweste mit, die symbolisch als Zeichen für die Flüchtlinge steht, die über das Meer geflohen sind.

Mit dem Lied „Ihr sollt ein Segen sein, macht euch jetzt auf den Weg“, ist die offizielle Eröffnung sprichwörtlich auf den Weg gebracht. Die Sternsinger werden gesegnet, damit sie mit Respekt das Licht des Glaubens in die Welt hinaustragen und an den Haustüren ebenso mit Respekt empfangen werden. (Helena Lemp) +++

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