✕

AUS für Traditionsfirma?

"Hiobsbotschaft": DURA schließt im Juni 2016 - Zukunft von 43 Mitarbeitern unklar

Die DURA in Fulda schließt auch ihre letzte Produktionsstätte.
Fotos: ON-Archiv

05.12.2015 / FULDA - Schlimme Nachrichten für 43 Mitarbeiter. Das Traditionsunternehmen DURA schließt in Fulda auch seine letzte Produktionsstätte. Das bestätigte Betriebsratsvorsitzender Stefan Müller am Freitagabend auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. Alle seien "völlig überrumpelt" worden, hieß es. "Wir sind geschockt", sagte ein Angestellter und sprach von einer "Hiobsbotschaft in der Vor-Weihnachtszeit". 25 der 43 Angestellten haben Aussicht auf einen Arbeitsplatz in der Filzfabrik Fulda. Allen anderen droht die Arbeitslosigkeit.



Bereits am vergangenen Donnerstag sind die Angestellten in einer 60-Minuten Betriebsversammlung über die Werksschließung informiert worden. Betroffen ist die gesamte Belegschaft der Dura Car Carpets GmbH. Geschäftsführer Dr. Christian Schäfer war für unsere Redaktion trotzt mehrerer Versuche nicht erreichbar.

Drei Fertigungsstufen laufen noch in Fulda: Automattenzuschnitt, Tuften und Beschichten. Nach O|N-Informationen soll ein Hauptkunde - die Hebu GmbH aus Empfingen - als wichtiger Abnehmer abgesprungen sein. Damit ist das Aus der DURA in Fulda jetzt wohl vorprogrammiert. Acht Mitarbeiter gehören noch zur DURA Tufting-Holding. Auch sie müssen um ihren Job fürchten. Was aus der Immobilie in der Frankfurter Straße wird, ist noch unklar. Ein Großteil sei vermietet, zum Teil an große Logistik-Unternehmen wie Zufall.

Um 1987 galt die DURA Tufting als Vorzeigeunternehmen in der Domstadt und als großer Arbeitgeber mit knapp 1.700 Mitarbeitern. "In den letzten Jahren ist die Firma immer mehr heruntergewirtschaftet worden. Die Chefetage hat unsere DURA in viele kleine Gesellschaften gesplittet", berichtet ein ehemaliger Werksangehöriger (Name d. Red. bekannt). 2012 geriet die DURA-Gruppe (13 Firmen / 654 Mitarbeiter, davon 200 in Fulda) in die Insolvenz. Es folgten Sanierungsversuche, aber erholt hat sich der Betrieb offenbar nie. Schon damals gab es Entlassungen. Zeitweise war das Unternehmen Deutschlands größter Teppichbodenhersteller. (Christian P. Stadtfeld). +++



X