Ehemaliger Steinbruch verändert sich...
Hessen-Forst modelliert für Arten- & Biotopschutz
01.12.2015 / ROMROD - Versteckt im Wald in einem ehemaligen Steinbruch im Forstamt Romrod heulten im Oktober dieses Jahres die Motorsägen und ein Kettenbagger auf. Um Reptilien, Amphibien und Kleinsäugern wieder mehr Lebensraum zu geben, räumten die Forstwirte die Fläche und eine ortsansässige Firma schuf Kleinstrukturen wie Felsspalten und schichtete das angefallene Holz auf. Ringelnatter und Waldeidechsen lieben sonnige Plätze mit zahlreichen Nischen zum Verstecken. Wildkatzen schätzen ebenfalls trockene Rückzugsorte. Sie schlafen gerne unter Reisighaufen. Ergänzt wird die Fläche durch einen Biotopteich, der sich mit der Zeit zu einer warmen Flachwasserzone entwickeln wird. Dort werden Amphibien, wie der Kammmolch ein Zuhause finden.
Die naturnahe Waldwirtschaft durch Hessen-Forst kombiniert die Holznutzung mit dem Naturschutz. Kleinstrukturen schaffen Trittsteine für Flora und Fauna des Waldes. Ein weiteres Konzept in diesem Bereich sind die so genannten Kernflächen. In diesen Waldflächen wird keine Holznutzung mehr betrieben. Diese ausbleibende Beeinflussung durch den Menschen, lässt Flora und Fauna sich ungestört entwickeln. Das Betreten der Kernflächen oder das Verlassen der Wege im Wald ist im Allgemeinen nicht verboten. So sind Outdoor-Aktivitäten wie Geocaching zu versteckten Orten im Wald beliebte Hobbys, die jedoch abseits der Wege für Außenstehende zu einer oftmals nur schwer einzuschätzenden Beunruhigung der Tierwelt führen können. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich immer mit dem zuständigen Förster Plätze für einen geeigneten Geocache abzusprechen.
Das Steinbruchprojekt ist eines von vielen von Hessen-Forst. „Nach den Arbeiten sah die Fläche etwas wüst aus“, so Patricia Henning, Försteranwärterin im Forstamt Romrod. „Aber oftmals muss Altes erst einmal weichen, bevor gutes Neues entstehen kann. Und diese Zeit nehmen wir uns, schließlich arbeiten wir für Generationen.“ +++