NACHGEDACHT 151

Weniger wollen! .... Gedanken von Christina LEINWEBER



29.11.2015 / REGION - Advent, Advent, das erste Lichtchen brennt - die Plätzchendosen werden voller, die Bäuche dicker und die Kleider enger. Ich zeichne ein ironisches Bild der Adventszeit, obwohl ich mir doch sicher bin, dass mehr hinter der Vorweihnachtszeit steckt. Eigentlich sollte sie erfüllt von der Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn sein, sie ist aber auch eine Zeit der Hektik, der Termine, der Geschenkesuche und der Völlerei.



Ich erwischte mich aber selbst dabei, dass ich alles versuche, perfekt zu planen - von Platzsets, bis Serviettenringen und dem richtigen Weihnachtsbaumschmuck. Doch ist es das wirklich? Zum einen gebe ich ein "Ja", weil Weihnachten ein schönes Fest sein soll, aber auch entschieden ein "Nein". Ich sollte weniger wollen - weniger von diesem "falschen Prunk".

Denn Jesus wurde nicht in einem Fünf-Sterne-Hotel geboren. Seine Eltern mussten ihn in einem stallartigen, heruntergekommenen Haus zur Welt bringen. Die Botschaft ist doch ganz klar: weniger Schnick-Schnack, mehr "untertreiben". Ich werde mich bewusst dazu entscheiden, am nahenden Heiligabend Kartoffelsalat und Würstchen zu essen. Weil ein solch reduziertes Essen einfach am besten passt. Und wie kann man noch die Weihnachtsbotschaft aufleben lassen?

Kennen Sie die Folge unseres skandinavischen Lausbuben und Kinderhelden Michel aus Lönneberga mit dem Titel "Als Michel ein Fest für die Armen gab"? Er hat Weihnachten verstanden, wenn er das gesamte Armenhaus einlädt, die kompletten Weihnachtsvorräte der Eltern aufzuessen. Auch das beste und teuerste Stück wird nicht ausgelassen und liebevoll geteilt. Und das tut er auch, weil die böse Vorsteherin den Armen gar nichts gönnt und Geschenke selbst behält. Jetzt stellt sich doch nur noch eine Frage: Wo können wir die böse Vorsteherin vertreiben und mehr zum Michel werden? (Christina Leinweber) +++

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