Schülerschule bietet viel Raum

Neue von Padua-Schule eingeweiht - Engelbert-Strauss mit 3,8 Mio. Euro-Spende

Die neue Antonius-von-Padua-Schule in Fulda im "engelbert-strauss"-Look. Das Unternehmen hat die Schule dank einer 3,8 Millionen Euro-Spende ermöglicht
Alle Fotos: Hans-Hubertus Braune

20.11.2015 / FULDA - „Herzlich willkommen in unserer Schule. Ein kräftiges Hallo, Hurra“, mit diesem Lied begrüßten die Schüler der Antonius von Padua Schule in Fulda die rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die zur Einweihung am Donnerstag gekommen sind. Die Padua Schule ist eine private inklusive Förderschule, an der im Moment 90 Kinder und Jugendliche unterrichtet werden. „Hier lernen Menschen, die alle dieselbe Würde haben, unter einem Dach“, meint Dr. Alois Rhiel, Vorsitzender des Kuratoriums.

„Eine Schülerschule geht ihren Weg“, beginnt Schulleiter Hanno Henkel seine Einweihungsrede. Es gäbe viele offene Fragen, eine davon sei: „Was ist eigentlich eine Schülerschule?“ Der Schüler stehe heutzutage nicht mehr im Zentrum der Schule. Viele würden über Stress im Alltag klagen und fühlten sich fremdbestimmt. Tatsächlich hätten Schüler kaum Einfluss darauf, was, wo, wann und wie gelernt würde. Das passe nicht mit einer demokratischen Erziehung zusammen. Die Antonius von Padua Schule bilde hier eine Ausnahme und stelle den Schüler wieder in den Mittelpunkt, so Henkel. Schüler würden hier individuell betreut. Nur so sei es für die Kinder möglich, erfolgreich zu lernen. Wohin der Weg geht, bleibe aber offen. Es gelte die Divise: „Der Weg ist das Ziel“, findet Henkel.

„Schulen, wie die Antonius von Padua Schule ergänzen das staatliche Bildungsangebot und machen unser gesellschaftliches Leben noch lebenswerter“, betont Hessens Kultusminister Professor Alexander Lorz. Die Inklusion sei eine wichtige bildungs- und gesamtgesellschaftliche Aufgabe für die nächsten zehn Jahre. „Inklusion beginnt im Kopf“, meint der Minister. „Ich bin gespannt, wie sich dieses Projekt in Zukunft noch entwickeln wird“, zeigt sich Lorz interessiert. Fulda sei Deutschlands inklusivste Stadt und großen Anteil daran habe auch das Antonius Netzwerk, erklärte Fuldas Bürgermeister Dag Wehner stolz. Besonders die starke christliche Prägung der Region ermögliche eine erfolgreiche Inklusion. Die Padua-Schule überzeugt durch ein großzügiges und offenes Raumkonzept, welches vom Fuldaer Architektenbüro Staubach entworfen wurde. Die Geistlichen Generalviktar Professor Dr. Gerhard Stanke und Pfarrer Stefan Bürger segneten das neue Gebäude.

Engelbert Strauss spendet 3,8 Millionen Euro


Ohne die Unternehmerfamilie Strauss hätte es den Neubau der Schule so nicht gegeben, gibt Henkel zu bedenken. Die Familie Strauss hat insgesamt 3,8 Millionen Euro für das Bauvorhaben gespendet. „Das ist nicht selbstverständlich für ein Unternehmen, sondern Ausdruck für eine ganz besondere Unternehmensphilosophie“ lobt Kuratoriumsvorsitzender Rhiel das Engagament der Firma Strauss. Die erfolgreiche Unternehmerfamilie war fast vollzählig bei der Einweihung dabei. Das Unternehmen mit Sitz in Biebergemünd beschäftigt über 1.000 Menschen und vertreibt moderne Arbeitsbekleidung. „Wir haben die Verantwortlichen für das Projekt kennengelernt. Da gab es dann kein langes Überlegen und wir haben gesagt: Passt. Das machen wir“, erklärt Engelbert Strauß Geschäftsführer Norbert Strauß den Grund für die Millionenspende.  (Toni Spangenberg) +++

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