Erfolgsgeschichte

Kommunales Jobcenter vermittelt jungen Sinti in Ausbildung



10.11.2015 / KIRCHHEIM - In Deutschland leben etwa 70.000 Sinti und Roma mit deutscher Staatsbürgerschaft. „Gerade die Kinder und Jugendlichen aus diesem Kulturkreis müssen frühzeitig gefördert und in das deutsche Bildungssystem integriert werden“, weiß Sozialdezernentin Elke Künholz, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg zuständig für Arbeit und Soziales.

Nicht immer gelingt diese Integration. Eine Erfolgsgeschichte gibt es jetzt aus Kirchheim zu erzählen. Der 16-jährige Immanuel Lind aus dem Kulturkreis der Sinti wollte nach der Schule eine Ausbildung im Baubereich absolvieren. Doch ein vielversprechendes Vorstellungsgespräch sagte er im letzten Moment ab. Chance vertan?

Seit April 2014 wird Immanuel von der Fallmanagerin Doris Schmidt des Kommunalen Jobcenters des Landkreises Hersfeld-Rotenburg betreut. Er besuchte den Hauptschulzweig „Schule und Beruf“ der Gesamtschule Obersberg, verließ sie 2015 mit einem qualifizierten Hauptschulabschluss. Jetzt hat er endlich einen Job gefunden. Die Firma Bickhardt Bau (Komplettanbieter für den Verkehrswegebau mit 1.600 Mitarbeitern) hatte ihn im März zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, das er absagte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er den Arbeitsort in Kirchheim erreichen sollte.

Bei seinem nächsten Termin bei seiner Fallmanagerin bereute Immanuel diese Entscheidung. Hier zahlte sich das Engagement des kommunalen Jobcenters aus: Fallmanagerin Doris Schmidt konnte bei der Firma einen neuen Termin für ihren Protegé vereinbaren. Immanuel könnte jetzt seine Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter und Stahlbetonbauer anfangen - die Firma organisiert ihm sogar eine Mitfahrgelegenheit von Bad Hersfeld nach Kirchheim.


„Ich bin dankbar für diese zweite Chance“, sagt Immanuel. Und freut sich über das Engagement seiner Fallmanagerin, ohne die er den Job wohl nicht bekommen hätte. „Durch die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kommunalen Jobcenter Hersfeld-Rotenburg und einem privaten Unternehmen“, lobt Dezernentin Künholz, „konnte hier einem jungen und motivierten Menschen, unabhängig von seinem kulturellen Hintergrund, eine Ausbildungsstelle bei einem renommierten Unternehmen beschafft werden.“ +++



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