SPD-Abgeordnete bei K+S

Industriepolitiker fordern: "Versenkgenehmigung unabdingbar"

„Untertage in der Schaufel des Radladers“ Werksleiter Dr. Rainer Gerling, Vorsitzender Bergmannsverein Dieter Guderjahn, Bürgermeister Andre Stenda, Dr. Hans-Joachim Schabedoth MdB, Betriebsrat André Bahn, Bürgermeister Ralf Orth, Erster Beigeordneter Hans-Albert Pfaff, MdB-Büroleiter Rudolf Tillig und Torsten Warnecke MdL

09.11.2015 / PHILIPPSTHAL - Ein Bild von der K+S-Produktionstechnik unter Tage machte sich in Philippsthal Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Industriepolitiker und einziges hessisches Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion im Wirtschafts- und Energieausschuß. Anlaß des Besuches Schabedoths ist aus Sicht der SPD die auch in Deutschland notwendige Produktion von Rohstoffen.



„Es reicht nicht, Rohstoffe zu importieren und zu veredeln. Dass Deutschland so gut durch die weltweite Krise gekommen ist, liegt maßgeblich an einer Wertschöpfungskette, die auch bei der Rohstoffgewinnung eine Kombination von hohen sozialen Standards, hoher Mitarbeiterqualifikation, moderner Abbau- und Weiterverarbeitungstechnologie mit hohen Umweltstandards vereint,“ erläutert Dr. Schabedoth grundsätzlich und fügt hinzu: „Mit 22 Prozent direkter Arbeitsplätze in diesen Fertigungsbereichen liegt Deutschland an der Spitze der großen Industrieländer. Und das ist gut so.“

Werksleiter Dr. Rainer Gerling verwies in seinem Einführungsvortrag auf die großen Leistungen, die K+S in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten im Umweltschutz erbracht hat. „Die Salzmenge in der Werra konnte von 40.000 Milligramm pro Liter auf 2.500 Milligramm gesenkt werden. Und die Versenkmenge wurde durch das Maßnahmepaket von noch vor kurzem gut 14 Millionen Kubikmetern auf nunmehr sieben gesenkt.“ Diesen Preis von rund 400 Millionen Euro sowie weitere in den nächsten Jahre anstehende 400 Millionen Euro investiere K+S um die Produktion auch noch Mitte des Jahrhunderts aufrecht erhalten zu können. 5,5 Millionen Kubikmeter an Restwässern würden nach den Investitionen noch anfallen.

Die Standortbürgermeister Ralf Orth und Andre Stenda erläuterten die wirtschaftliche Notwendigkeit der K+S-Produktion für eine ganze Region: „Da hängen nicht nur gut 6.000 Beschäftigte insgesamt, sondern in unserem Landkreis auch noch die Familien dran. Gerade im Werratal ist dies unmittelbar erfahrbar. Und von den guten Gewerbesteuerzahlungen profitieren nicht nur unsere Gemeinden Philippsthal, Hohenroda und die Stadt Heringen, sondern auch der Landkreis. Der bekommt von jedem Euro den K+S zahlt, gut 55 Cent.“

Betriebsrat André Bahn unterstrich die Wichtigkeit einer langfristigen Perspektive für die Produktion von K+S: „Zum einen sind es insbesondere unsere einmaligen Spezialprodukte, die das besondere ausmachen. Wichtig aber ist andererseits, dass uns nichts geschenkt wird. Auf dem Weltmarkt werden die Preise bestimmt. Und da zahlt niemand aus Freundschaft mehr für unsere guten Qualitäten. Deshalb müssen Forderungen auch immer wirtschaftlich passen.“

Darauf ging auch der SPD-Landtagsabgeordnete Torsten Warnecke ein, der die Notwendigkeit einer weiteren Versenkerlaubnis unterstrich. „Jeder weiß, dass K+S im Werratal mit seinen Restwässern, sowie den per Pipeline aus Neuhof kommenden, ohne Versenkerlaubnis nicht auskommen wird,“ beschrieb Warnecke, Mitglied im Umweltausschuß des Hessischen Landtages, die Situation und lehnte die von manchen diskutierte drastische Kürzung oder Stillegung von Produktion ab. „Das Aus wäre die Konsequenz. Das kann kein vernünftiger Mensch wollen. Und daher sind jetzt auch manche voreiligen Aussagen ohne Gesichtsverlust einzukassieren. Schließlich war das allen Kundigen immer schon klar,“ ergänzte Warnecke die Forderung, eine weitere Versenkerlaubnis zu genehmigen. +++

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