NACHGEDACHT 148
(Über sich selbst) lachen!- Gedanken von Christina LEINWEBER
08.11.2015 / REGION -
Kennen Sie diese Situation: Man muss so sehr lachen, dass der Bauch weh tut? Oder: Man muss so sehr lachen, aber man darf es gerade nicht, weil die Situation ein schallendes Gelächter nicht erlaubt? Das letzte Mal, als mir das passiert ist, wollte ich gerade in die Kirche. Am Eingangsportal hatte mir meine Schwester noch etwas Lustiges erzählt und ich musste das Lachen anhalten, weil wir ruhig in die Kirche gehen wollten. Das ging natürlich nicht lange gut. Wir beide mussten so sehr unser Lachen unterdrücken und schmunzelten leise - unsere Mutter war ein wenig peinlich berührt.
Aber wissen Sie was – mal abgesehen, dass Gott bestimmt nicht über Lachen in der Kirche böse wird – dieses gemeinsame Teilen von Humor, dieser Moment, in dem man sich kringelt, ist gefühlstechnisch das Beste, was einem Menschen vielleicht neben dem Erlebnis von Liebe passieren kann. Die ausgeschütteten Glückshormone tun uns nachgewiesen gut. Das Gesamtbefinden steigt.
Was heißt das also im Umkehrschluss: Das Leben sollte humorvoller werden?! Sind wir doch mal ehrlich: Ja, das stimmt! Was haben wir nicht alles zu besprechen – es gibt genug zum Meckern, zum Aufregen und zum Ärgern. Es wird oft augenscheinlich und spürbar, dass wir in einer Kultur der Kritik leben, die auch gern einmal schonungslos wird. Doch bei allem Negativen und Verbesserungswürdigen – eine Prise Humor würde der Sache doch tatsächlich mehr Würze verleihen. Und den täglichen Teller an Kritik und Eindrücken auch essbar machen.