Die Country-Legende lebt
Musik zum Niederknien: The Cashbags begeistern in der Stadthalle
Fotos: Stefanie Harth
07.11.2015 / BAD HERSFELD -
Welcome to the Cash House: In einen Konzertsaal der 50er und 60er Jahre verwandelte sich am gestrigen Freitagabend die Bad Hersfelder Stadthalle. Der „Man in Black“ wäre verdammt stolz auf diese vier Jungs gewesen, die von der ersten Minute an die Herzen des Publikums erobern: Voller Spielfreude und mit verblüffender Authentizität zaubern The Cashbags einen Klassiker nach dem anderen aus ihrem Hut. Leadsänger Robert Tysen kommt mit seinem Bariton wahnsinnig nah an das Original, an den Großmeister heran – nein: er ist Johnny Cash!
Das archaisch im „Boom-Chicka-Boom“-Groove aufwartende Quartett hat keine Effekthascherei nötig. Robert Tysen (Gesang/Gitarre), Stephan Ckoehler (E-Gitarre), Robert „Brenny“ Brenner (Kontrabass) und Tobias Fuchs (Schlagzeug) bleiben sich und der Country-Legende treu. Und zwar mit einer mitreißenden Show, die sich an die Originalkonzerte mit musikalischen Gästen, wie June Carter und Carl Perkins, anlehnt. Europas gefragteste Johnny Cash-Revivalband hat leichtes Spiel: Die Zuhörer – es sind so ziemlich alle Altersklassen vertreten – klatschen und pfeifen begeistert, bereits kurz nachdem die ersten Töne erklungen sind. Nach der Pause legt ein Sextett, das sich vor Entzücken nicht mehr auf den Sitzen halten kann, sogar eine flotte Sohle aufs Parkett.
Kein Wunder: The Cashbags bieten mit ihrem „Tribute to Johnny Cash“ einen einzigartigen Ohrenschmaus. Für zweieinhalb Stunden nehmen die versierten Musiker ihr Publikum mit auf eine Reise ins Amerika der 50er und 60er Jahre. Mit fettem Sound präsentieren sie unsterbliche Hits, wie „Ring of Fire“, „Folsom Prison Blues“, „Don't Take Your Guns to Town“, „Man in Black“, „I Walk the Line“ und „(Ghost) Riders in the Sky“. Gänsehaut pur erweckt der Akustikteil, in dem The Cashbags Lieder aus Johnny Cashs „American Recordings“-Ära zelebrieren. Große Emotionen bei „Personal Jesus“ (Depeche Mode), „One“ (U2) und Cashs Nummer „The Man Comes Around“. Zum Niederknien und Weinen schön: „Hurt“ von den Nine Inch Nails.