EXKLUSIV - Politische Überraschung
Ex-MdB Martin HOHMANN kehrt in Politik zurück - als Nr. 1 der AfD im Kreis
Fotos: Christian P. Stadtfeld / ON-Archiv
31.10.2015 / NEUHOF -
Der Ex-CDU-Politiker Martin Hohmann (67) aus Neuhof (südlicher Kreis Fulda) plant sein politisches Comeback. Er will mit der als rechtspopulistisch eingestuften Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) in den Fuldaer Kreistag einziehen. Wie er im Exklusiv-Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS erklärte, sei die Entscheidung vor gut sechs Wochen gefallen, sich für die Kommalwahl im März 2016 aufstellen zu lassen. Hohmann ist einer von 21 Kandidaten des AfD Kreisverbands in Fulda. Er führt die Liste auf Platz 1 an. Zu den Hintergründen sagte er: "Die aktuelle Politik ist befremdlich und stellt Defizite dar. Ich kann da nicht einfach auf dem Sofa sitzen bleiben - das ist nicht meine Art."
Viele Dinge würden in die falsche Richtung laufen. "Das beste Beispiel ist die aktuelle Asylpolitik." Hier sei es für Deutschland nicht gut gelaufen, ist sich der 67-Jährige sicher. "Ich bin der Meinung, dass es wieder aufwärts gehen muss und dazu will ich meinen Beitrag leisten." Warum aber mit der AfD und nicht mit der CDU? "Die CDU vergisst alte, solide Positionen. Es ist nicht mehr die CDU von vor 20 Jahren." Beispiele seien der Genderismus oder das Thema Windkraft. "Windmühlen gehören an die See oder in die Wüste, aber nicht in eine Kulturlandschaft wie hierzulande. Das passt einfach nicht."
Zehn Jahre war der Neuhofer von der öffentlichen Bildfläche verschwunden. Seine Zeit widmete er der Familie, den Enkelkindern und er engagierte sich in der katholischen Kirchengemeinde Neuhof im Verwaltungsrat und als Stützpunktleiter für das Sportabzeichen. Seine Rückkehr in die Kommunalpolitik ist deshalb gerade in Osthessen eine Sensation. Zu O|N sagte er: "Ich sehe mich als Mitglied von einem Team - alle sind gleich viel wert, auch wenn ich unbestritten die größte kommunalpoltische Erfahrung habe." Mitglied der AfD ist Hohmann noch nicht. "Man könnte sagen, ich befinde mich gerade in der Verlobungsphase, bin aber zuversichtlich und werde bald eine Entscheidung treffen." Zum Zeitpunkt äußerte er sich nicht. "Für die Kandidatur und auch die Wahl ist eine Mitgliedschaft nicht notwendig."