Automobil-Dienstleister ASTEELFLASH auf Erfolgskurs
Auf "Champions League-Niveau" - Acht Mio. Euro in neue Fertigung investiert
Fotos: Gerhard Manns
24.09.2015 / BAD HERSFELD -
Sie zählt zu den führenden Unternehmen der EMS-Branche (Electronics Manufacturing Services): die Asteelflash-Gruppe, die mit 18 Standorten in Asien, Amerika und Europa vertreten ist und rund 5.200 Mitarbeiter beschäftigt. In Europa rangiert der Dienstleister für Elektronikfertigung auf dem zweiten Platz, weltweit reiht er sich in den erlesenen Kreis der Top 20 ein. Die Umsätze des global agierenden französischen Entwicklers und Fertigers von elektronischen Baugruppen, Geräten und Systemen, der im Spätsommer 2012 die Electronic Network AG (EN) übernahm, steigen kontinuierlich. So auch in der Bad Hersfelder Niederlassung, der die Vertreter der Kreis-CDU einen Besuch abstatteten.
Aus erster Hand, genauer gesagt: von Hans Magon, Geschäftsführer von Asteelflash in Deutschland und Osteuropa, sowie von Werksleiter Felix Timmermann, erfuhren die Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion sowie Landrat Dr. Michael Koch, dass es dem Elektronik-Spezialisten gelungen ist, einen ganz dicken Fisch ans Land zu ziehen. Anfang des Jahres erhielt das Unternehmen einen Großauftrag mit einem Volumen im dreistelligen Millionenbereich pro Jahr und einer langjährigen Laufzeit aus dem Industriesektor Automotive. „Das ist ein weiterer Beweis für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität, selbst komplexe und sehr große Aufträge dank unseres technischen Know-hows umsetzen zu können“, betonte Hans Magon, um den heimischen Politikern zu erläutern, dass Asteelflash acht Millionen Euro investierte, um im Bad Hersfelder Werk in weniger als vier Monaten eine der modernsten Fertigungshallen Europas zu schaffen. „Der Standort in Bad Hersfeld ist gesichert und soll wachsen.“
Logisch, dass die Ausführungen des Geschäftsführers die Neugierde der Christdemokraten erweckten, die, angeführt von Werksleiter Felix Timmermann und dem Kreisbeigeordneten und ehemaligen Betriebsratschef von Asteelflash, Jörg Meckbach, den Weg in die „heilige Halle“ antraten. „Uns ist es wichtig, dass wir uns mit den führenden Unternehmen der Region auseinandersetzen und Einblicke in diese erhalten“, bekräftigte CDU-Kreisvorsitzender Timo Lübeck. „Werksbesuche dieser Art sind bei uns Tradition.“ Angekommen in der neuen Fertigungshalle, die in diesem Frühjahr in Betrieb genommen wurde und mit einer Produktionsfläche von 1.800 Quadratmetern aufwartet, ging erst einmal ein Raunen durch die Runde. „Hier vollzieht sich quasi rund um die Uhr – im Drei-Schicht-System – Fertigung auf höchstem Level“, unterstrich Felix Timmermann. „Das ist Champions League-Niveau.“
Selbstverständlich reicht das Repertoire von Asteelflash weit über die Serienfertigung für die Automobilindustrie hinaus: Industrie (Zähler- und Messtechnik), Energiemanagement (Energieversorgung, Energieumwandlung), Datenverarbeitung (Router, Server, Speichersysteme), Transport, Verteidigung und Raumfahrt (Radar- und Signaltechnologie, Flugsimulationssysteme) sowie Medizin (Blutzucker- und Blutgerinnungsmessgeräte) sind die Marktsegmente. „Klar, dass wir innovativ sein müssen, schließlich ist unsere Branche extrem schnelllebig“, merkte Felix Timmermann an.
„Der Markt sind wir; wir sind der Dienstleister“, sagte Geschäftsführer Hans Magon. „Als ich meinen Posten bei Asteelflash antrat, hatten wir in Bad Hersfeld 250 Mitarbeiter - jetzt sind es 350.“ Es sei gar nicht so schwer gewesen, in der Region Fachpersonal für die hochkomplexen Produktionsprozesse zu finden. Deutlich mühsamer gestalte sich die Suche nach Elektronikspezialisten, Ingenieuren oder Betriebswirtschaftsexperten, gab er den Vertretern der Kreis-CDU mit auf dem Heimweg.