Viel Geld muss investiert werden
Milseburghütte: Abriss oder Neubau? - Gespräch REINHARD mit KREMER
26.08.2015 / MILSEBURG -
Daneben stellen sich nach wie vor grundsätzliche Fragen, wie die Erneuerung der Toilettenanlage sowie die Frage der Ver- und Entsorgung. Noch immer verfügt die Milseburghütte weder über fließendes Wasser, noch über Strom oder einen Abwasseranschluss. Dadurch wird der Betrieb der Hütte mit Blick auf behördliche Auflagen und EU-Standards immer schwieriger. Beim Rhönklub ist man sich aber auch darüber bewusst, dass man diese Herausforderungen nicht ohne Unterstützung bewältigen kann.
Kremer verweist darauf, dass die Milseburghütte in 835 Meter Höhe am Wegekreuz zahlreicher Fernwanderwege liegt und damit touristisch eine besondere Bedeutung für die Rhön hat. Neben der Wasserkuppe ist die Milseburg wohl der am stärksten besuchte Berg der Hessischen Rhön. Im Regionalentwicklungskonzept der Rhön ist die Milseburghütte als „Sanierungsfall“ explizit genannt. Kremer geht daher davon aus, dass eine LEADER-Förderung im unteren sechsstelligen Bereich möglich sein könnte. Hier gilt es nun, Wege zu finden, wie mit öffentlichen Fördergeldern, der Einbindung der Gemeinde Hofbieber als Eigentümer und dem zur Verfügung stehenden Eigenkapital des Rhönklubs die „Herausforderung Milseburg“ bewältigt werden kann. Hierzu sind weitere Gespräche mit Politik und Verwaltung geplant.
HINTERGRUND: Völlig abgelegen von Alltagsstress und moderner Technik auf der 835 Meter hohen Milseburg ist sie gelegen. Fließendes Wasser, Strom oder eine befahrbare Straße nach oben sucht man vergebens, doch genau das ist es, was den Charme der Milseburghütte seit 130 Jahren ausmacht. Die Pächterfamilie Kümpel feiert mit vielen Freunden und Stammgästen das Jubiläum in der ältesten Wanderhütte der Rhön. 883 wurde die Schutzhütte vom Rhönklub erbaut. "Es ist die einmalige Aussicht, die Ruhe, die man genießt, das urige Ambiente", beschreibt Pächter und Wirt Wolfgang Kümpel das Besondere an der Milseburghütte. Seit neun Jahren bewirten seine Frau Patrizia und er die kleine Wanderhütte. In den letzten 30 Jahren der Hüttengeschichte hat sich eine besondere Tradition eingelebt: Jeden Montag treffen sich um 13 Uhr 60-80 Stammgäste und trällern Volkslieder über die schöne Rhön. Aus einem Stammtisch von Kartenspielern, der hier und da ein Liedchen sang, wurde schnell eine feste Institution auf der Milseburg. (pm) +++