Initiative hilft Kindern & Säuglingen

92 Flüchtlinge seit Samstagabend in Jugendherberge auf Wasserkuppe

Wilhelm Hartmann am Samstagabend im KAUFLAND auf Einkaufstour ...
Foto: Julius Böhm

23.08.2015 / GERSFELD/Rhön - Während in Fulda die Vorbereitungen zur Aufnahme von etwa 500 Flüchtlingen und Asylbewerbern (am morgigen Montag) in einer kleinen Zeltstadt auf dem Platz vor dem Polizeipräsidium Osthessen nahezu abgeschlossen sind, wurden bereits am am gestrigen Samstagnachmittag 92 Flüchtlinge in der Jugendherberge auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe in der Rhön einquartiert. Bei fast der Hälfte der Personen (40) handelt es sich um Kleinkinder und Säuglinge, die einer ganz besonderen Betreuung bedürfen. 

Als der Fuldaer Gärtner Wilhelm Hartmann - er und ein zwölfköpfiges Team haben schon beim Aufbau der Fuldaer Zeltstadt geholfen - von der Situation auf der Wasserkuppe erfuhr, erklärte er sich spontan bereit, das DRK bei der Versorgung vor allem der Kinder zu unterstützen. Ausgestattet mit einer langen Einkaufsliste und Geld vom DRK machten sich Hartmann und einige Helfer am späten Samstagabend auf, um vor allem für Kinder und Säuglinge in einem Fuldaer Einkaufszentrum Kaufland einzukaufen.

Und es war nicht wenig, was da innerhalb einer halben Stunde in insgesamt fünf Einkaufswagen zusammenkam: vor allem Hygieneartikeln für Babys und Kleinkinder, Wickelsachen, Tücher und Babynahrung kamen so zusammen. Am Ende summierte sich der Einkaufszettel auf die Länge von über einem Meter. auf die Frage, warum er sich denn so massiv engagiere, sagte Hartmann gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "Jeder, der mich kennt, weiß, warum ich das mache."



Unbeschreiblich auch die Situation, als das kleine Team am späten Samstagabend mit vollbeladenem VW-Bus auf der Wasserkuppe eintraf. Vor allem die Mütter und dortigen Helfer konnten es kaum fassen, dass durch eine Privatinitiative mit DRK-Hilfe zumindest für das Wochenende die Versorgung der 40 Kinder und Säuglinge sichergestellt war. Hinzu kam, dass auch eine Menge an Kinderspielzeug - teilweise aus eigenen häuslichen "Beständen" der Hartmann´schen Kinder - und einiges Süße mit übergeben werden konnte. "Es war fast wie an Weihnachten...Gänsehautfeeling" schilderte Hartmann die Situation in der Nacht nach der Rückkehr. 

"Wenn Menschen in Not sind, da kann ich nicht anders und helfe auch mit der Firma, so gut es geht" sagte Wilhelm Hartmann auf die Frage nach seiner Motivation. Und wer ihn kennt weiß, dass diese Initiative nur Ausdruck seiner Grundeinstellung ist, helfen zu wollen. Erinnert sei dabei an mehrere Spontaneinsätze bei Überflutungskatastrophen an der Elbe, die Unterstützung von kirchlichen und sozialen Projekten oder jetzt beim Aufbau der  Zeltstadt (Martin Angelstein)  +++

X