Aufbau Zelte abgeschlossen

Kommen ab 14 Uhr erste der 500 Flüchtlinge? - Dank an viele Ehrenamtliche & spontane Spender

Die Zeltstadt ist fertig - 48 Zelte a 12 Plätze - um 14 Uhr sollen die ersten Asylbewerber und Flüchtlinge in Fulda eintreffen ...

22.08.2015 / FULDA - Seit den frühen Abendstunden am Freitag laufen die Aufbauarbeiten für die Zeltstadt am Polizeipräsidium Osthessen - am Samstagmorgen gegen 12 Uhr stehen die Zelte, aber noch nicht eingerichtet. Gegen 14 Uhr würden die ersten Bewohner erwartet, hieß es. Wie berichtet werden dort bis zu 500 Flüchtlinge in Zelten untergebracht. Der Grund: Die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen (Stand Freitag: 11.293 Menschen) ist überlastet, auch die weiteren Außenstellen sind voll. Der hessenweit für die Flüchtlingsunterkunft zuständige Regierungspräsident Dr. Lars Witteck kam am Freitagabend eigenes nach Fulda, um die Arbeiten vor Ort zu unterstützen. Ebenso Thomas Baader, kommissarischer Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung in der Rotenburger Alheimer Kaserne.

"Eine unserer höchsten Prioritäten ist es, dass wir feste Unterkünfte kriegen. Das ist aber, so lang täglich 300 oder 400 Menschen kommen, schwierig, weshalb wir uns dieses Wochenende noch einmal behelfen müssen. Gleichzeitig aber gucken wir nach Containern, nach Häusern in Leichtbauweise. Es gibt eine Liste mit 80 Landes-Immobilien, die jetzt abgearbeitet wird. Zelte sind immer nur eine Notlösung. Wir haben die Verpflichtung, die Leute bis zum Herbst in festen Unterkünften unter zu bringen", sagte Witteck im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Er bedankte sich bei den zuständigen Behörden und ehrenamtlichen Helfern für die schnelle und professionelle Hilfe. Gemeinsam mit Landrat Bernd Woide, dem Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt, Fuldas Bürgermeister Dag Wehner sowie den Führungskräften der Hilfs- und Rettungsorganisationen und dem vor Ort zuständigen Versorgungsamt besprach der Regierungspräsident die Details der Unterbringung. Über 200 Helfer mehrerer Feuerwehren, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und dem Technischen Hilfswerk bauen seit Freitagabend die Infrastruktur mit rund 30 Zelten, die vom DRK Landesverband Hessen angeliefert wurden, sowie Versorgungsleitungen und Licht auf.

Spontane Hilfe und Informationen

Dabei unterstützten auch Bürger und Unternehmen aus der Region die Arbeiten. "Das ist für uns selbstverständlich. Wir wollen die neuen Nachbarn willkommen heißen", sagte etwa Wilhelm Hartmann, Chef der Gärtnerei Hartmann. Mit Maschinen und zehn Mitarbeitern rückte Hartmann an. "Wir haben zwar eine anstrengende Arbeitswoche hinter uns, aber wir machen das hier gerne", sagte Hartmann weiter.Die Behörden freuen sich natürlich auch über weitere ehrenamtliche Hilfe. Diese muss jedoch zunächst organisiert und eine entsprechende Anlaufstelle installiert werden. "Wir freuen uns über jede Hilfe", sagten Witteck und Woide. Sobald es eine konkrete Anlaufstelle gibt, veröffentlicht OSTHESSEN|NEWS die entsprechenden Informationen.

Staatssekretär dankt für schnelle Hilfe

Und die prompte Hilfe und Unterstützung in Fulda wurde auch von Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel gelobt. "Danke an alle, die auf Anhieb so mithelfen! Fulda unterstützt die Menschen, die in Not sind und Hilfe brauchen. Das ist nicht überall so" schrieb er an OSTHESSEN|NEWS und merkte an: "Auf meine Heimatstadt da kann ich mich verlassen". 

Bis zum Samstagvormittag wollen sie fertig sein. Wann genau die ersten Menschen kommen, ist noch unklar. Dies hänge von der Anzahl der in Gießen ankommenden Menschen ab. Wie lange die Zelte in Fulda nötig sind, ist noch nicht abzusehen. "Die Situation in Gießen ist dramatisch. Es ist selbstverständlich, dass wir als Landkreis und Stadt helfen. Wir haben bewusst den Platz vor dem Polizeipräsidium ausgewählt. Die Menschen kommen zu uns, weil sie Schutz suchen. Sie sind friedlich, natürlich kann es Ausnahmen geben", sagte Woide zu O|N. "Die Zelte sind für maximal 500 Menschen ausgelegt. Wir werden einen Sicherheitsdienst und einen Caterer beauftragen und einen medizinischen 124 Stunden-Versorgung aufbauen", sagte Wittek. (Hans-Hubertus Braune) +++

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