Höchste Präzisionsarbeit und Zukunftssicherung

110 Tonnen hängen am Haken - Neue Fördermaschine bei K+S eingehoben

Die neue Fördermaschine vom K+S Werk Neuhof-Ellers hängt am Haken.
Fots: Christian P. Stadtfeld

17.08.2015 / NEUHOF - 110 Tonnen schwer und trotzdem Millimeterarbeit: Bei der Montage der neuen Fördermaschine für das Kaliwerk Neuhof-Ellers im südlichen Kreis Fulda hatten Kommunikation, Sicherheit und Präzision höchste Priorität. Der Koloss aus dem Hause Siemag-Tecberg im westhessischen Haiger (bei Dillenburg) war in einem aufwändigen, 30 Stunden dauernden Transport auf einem 47 Meter langen Tieflader über 170 Kilometer vom Fertigungsort bis zum Bergwerk transportiert worden. OSTHESSEN|NEWS berichtete darüber.



K+S-Werksleiter Laurens Mulder erklärte: "Die Fördermaschine ist das Herzstück unseres Betriebs. Am 31. August um 11 Uhr muss alles laufen, dann gehen wir wieder in die Produktion." Der Zeitraum für die Montage war bewusst gewählt worden, weil das Werk seit dem 10. August Betriebspause hat. Durch diese Produktionsunterbrechung ist es möglich, im Werk unter und über Tage notwendige Reparaturarbeiten und Wartungen an den Anlagen und Maschinen durchzuführen bzw. sie zu ersetzen.

Vier Millionen Euro hat K+S in die neue Fördermaschine investiert. "Das ist ein deutliches Zeichen für die 750 Mitarbeiter, ein Bekenntnis zum Standort", so Mulder. Viele Bergleute verfolgten das Spektakel vor Ort. Für das Anheben und Positionieren des neuen Aggregats waren zwei Schwerlast-Autokräne mit einer Tragkraft von 700 und 500 Tonnen zum Einsatz gekommen. Dadurch war es möglich, die neue Fördermaschine präzise durch das geöffnete Dach des Fördermaschinengebäudes zu heben und den 110-Tonnen-Koloss auf der vorgesehenen Position abzusetzen.

Inbetriebnahme wird vorbereitet

Im Anschluss an die erfolgreiche Aktion – Projektleiter Uwe Marquardt: "Hier war Augenmaß meiner Mitarbeiter und der Kollegen aus Haiger gefragt, denn die Fördermaschine musste passgenau auf die neue Position gehoben werden" – hatten K+S-Mitarbeiter mit Unterstützung externer Fachleute begonnen, die neue Maschine für die spätere Inbetriebnahme vorzubereiten.

Mehr als 60 Jahre „auf dem Buckel“

Die bisherige Fördermaschine hat ihren Dienst seit der Wiederinbetriebnahme des Werkes im Jahr 1954 fleißig verrichtet. Im Jahr 1965 wurde die bisherige Fördermaschine erstmalig verstärkt. Der Antriebsmotor aus dem Jahr 1939 wurde um einen neuen bauartgleichen zweiten Motor ergänzt. Mit der so ertüchtigten Förderanlage wurden über den Schacht Neuhof im Verlauf der zurückliegenden 61 Jahre rund 171 Millionen Tonnen Rohsalz nach über Tage gehoben. Gerd Kübler, Produktionsleiter unter Tage, sagte zu O|N: "Durch erhebliche Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung von elektrischen Bauteilen und vor dem Hintergrund, dass Fördermaschine und Motoren an der Kapazitätsobergrenze betrieben wurden, war ein Ersatz notwendig geworden."

Die neue Fördermaschine mit integriertem Motor (Baujahr 2011) war bis zum Sommer 2014 im Werk Werra im Einsatz und wurde aufgrund eines Garantiefalles durch eine baugleiche neue Fördermaschine ersetzt. Nach der Demontage der Fördermaschine vom Schacht Hattorf wurde diese mit einem neuen Motorinnenteil (Stator) beim Hersteller in Berlin ausgerüstet und bei Siemag-Tecberg generalüberholt und für den neuen Einsatzzweck vorbereitet. Sie ist mit einem 3.000 KW-Motor ausgerüstet und verfügt über eine hohe Energieeffizienz. Damit ist das Werk leistungsstark für die Zukunft gerüstet. (Christian P. Stadtfeld). +++

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