Teil I: das Sportliche

"Solide von Spiel zu Spiel denken & immer besser werden"


Fotomontage: Janina Hohmann

11.08.2015 / FUSSBALL - Noch drei Mal schlafen und es ist schon wieder Derbytime - Hessenliga-Schlager TSV Lehnerz gegen Borussia Fulda. Lehnerz hat sich vor der Saison prominent verstärkt. Mit Sebastian Sonnenberger von Drittliga-Aufsteiger Würzburger Kickers und Alex Reith, dem wohl besten Spieler Osthessens, hat man sich zwei echte Raketen angeln können. Letzterer fällt für das Spiel am Freitag (Anstoß 18:45 Uhr) aus - wir haben mit beiden gesprochen - nicht nur über Borussia, Lehnerz und das Derby, es gibt auch Einblicke in das Leben zweier "Ex-Fast-Profis".

In Teil I des Doppelinterviews geht es um da Sportliche. Warum Lehnerz, welche Ziele in diesem Jahr und welche Rolle soll es im Team?



ON|Sport: Die erste Frage geht an Dich, Alex. Wie geht’s deinem Knie?

Alex Reith: „Nachdem das passiert ist, geht’s mir schon bisschen besser. Aber seit drei Tagen ist kein Fortschritt zu sehen und dem Knie geht’s nicht so gut. Ich kann nicht trainieren.

Gibt es schon Neuigkeiten zum Thema Knie-Operation?

Reith: „Nein, der OP-Termin ist auf den 20. August gelegt worden. Und die zwei Wochen nutze ich einfach, um zu schauen, ob es ohne Operation geht. Das entscheidet sich dann diese oder nächste Woche. Ich war am Anfang natürlich sehr niedergeschlagen, aber im Fußball musst du immer nach vorne schauen. Den Kopf hängen zu lassen hilft in diesen Situationen nichts.

Ihr seid beide vor dieser Saison zum TSV Lehnerz gekommen und habt von Anfang an Präsenz auf dem Platz gezeigt und Führungsrollen eingenommen. Kann man daraus schließen, dass die Integration leicht fiel?

Sonnenberger: „Aus meiner Sicht fiel die Integration super einfach. Das Team hat uns super aufgenommen. Wir versuchen einfach, das was wir können, auf dem Platz rüber zu bringen.
Reith: „Das war alles kein Problem. Man muss sehen, dass Sebastian von außerhalb kommt und ich bin Fuldaer. Da kennt man sich und da fiel es mir sehr einfach – wir haben uns schon früher aber auch schon gekannt. Ich denke, wir wussten, wie wir uns einzuschätzen haben und dadurch ist es uns allen leicht gefallen.

Du meinst Eure gemeinsame Zeit in der Bremer Jugend. Hat das dann den Einstieg zusätzlich erleichtert, weil man eine gemeinsame Vergangenheit und Verbundenheit hatte?

Sonnenberger: „Meiner Meinung nach auf jeden Fall. Man freut sich dann auch irgendwo, den ein oder anderen wiederzusehen. Ich hab mich auf das Jahr und die Zusammenarbeit gefreut, weil ich es interessant fand.

Ihr seid beide als Stammspieler in Lehnerz eingeplant. Was habt Ihr euch persönlich und mit der Mannschaft für diese Saison vorgenommen?

Sonnenberger: „Ich denke die Mannschaft hat ausgezeichnet – vor allem im letzten Jahr -, dass man solide von Spiel zu Spiel denkt. Und dass man nicht anfängt, zu träumen, weil das dem Verein nicht gut tut. Das ist eigentlich das, was ich mir vorgenommen habe. Für den privaten Bereich habe ich mir vorgenommen, Studium und Fußball gut zu verknüpfen und mich in Fulda gut einzuleben.
Reith: „Ich habe das Ziel mitgenommen, mich stets zu verbessern. Das ist ja das Ziel eines Fußballers, sich immer weiter zu entwickeln. Mit der Mannschaft sind wir da denke ich auf einen guten Weg und wie es Sonne schon gesagt, müssen wir von Spiel zu Spiel zu denken. Für mich persönlich möchte ich meine Ausbildung, die ich jetzt begonnen habe, ordentlich abschließen.

Sonne, du sagst, du spielst dort, wo dich der Trainer aufstellt - wo hilfst du dem Team denn am meisten?

Sonnenberger: „Das würde ich fast mit der gleichen Antwort beantworten. Weil man die Stärken immer da am besten einbringen kann, wo die Mannschaft einen braucht. Ob sie mich dann in der Abwehr oder im Mittelfeld braucht, ist mir total egal.

Alex, du bist ein offensiver Wirbelwind und nahezu überall zu finden. Gibt es trotzdem eine Position, auf der dich am besten fühlst?

Reith: „Das speziell jetzt nicht, aber es ist ja bekannt, dass ich meine Qualität auf der ‚Zehn‘ abrufen kann. Ich bin der Meinung, dass du im Spiel flexibel sein musst. Das kann im Spiel Vorteile bringen. Es bringt nichts, einen linken Verteidiger zu tauschen. Nach vorne muss man kreativ sein, dafür bin ich geholt worden und dafür bin ich zuständig.

Teil II des Doppelinterviews (folgt am Dienstag um 14 Uhr) wird persönlicher: was denkt man, wenn man die Profikarriere knapp verpasst und was machen die Kicker in ihrer Freizeit? (Tobias Herrling) +++

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