TAXI-Unternehmer zufrieden
Billig-Anbieter "CITY-CAR 99" ist weg - Geschäft zum 1. Juli eingestellt
Foto: Hendrik Urbin / Christian P. Stadtfeld
10.08.2015 / FULDA -
Der Taxi-Krieg in der Domstadt scheint beendet zu sein. Der Billig-Anbieter "City-Car 99" aus Petersberg bei Fulda ist seit dem 1. Juli von der Bildfläche verschwunden: Die Homepage existiert nicht mehr - wer die Festnetznummer wählt, hört ein Stimme mit dem Wortlaut "Die gewählte Rufnummer ist ungültig". Auf telefonische Nachfrage bei City-Car in Kassel heißt es: "Mit Fulda haben wir nichts zu tun. Wir sind eigenständig." OSTHESSEN|NEWS erfuhr aber aus gut unterrichteten Kreisen: der Mindestlohn von 8,50 Euro habe City-Car das Genick gebrochen. "Bis zum Jahresbeginn haben die Fahrer und Mitarbeiter in der Zentrale nur fünf Euro pro Stunde verdient. Seit der Einführung des Mindestlohns ging es dort abwärts. Sie konnten sich nicht mehr auf dem Markt halten", berichtet der Insider (Name der Red. bekannt).
Seit 2013 gab es Streit zwischen den Fuldaer Taxiunternehmen Taxi-Blitz / Taxi-Zentrale (ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmer mit insgesamt 25 Fahrzeugen) und der Mietwagen-Firma City-Car aus dem Fuldaer Vorort. Anwälte schrieben hin und her, vor Gericht prozessierten die Konkurrenten. Elmar Salimov, Chef von Taxi-Blitz, beklagte über Jahre, dass City-Car im Stadtgebiet unerlaubt wildere, die Fahrer nicht qualifiziert seien, nicht über einen Personenbeförderungsschein verfügen und sie zu Dumping-Preisen fahren würden. Von bis zu 35.000 Euro Verlust pro Monat für die insgesamt 50 Fuldaer Taxen war die Rede.
Der Inhaber von Taxi-Blitz, Elmar Salimov, war für O|N nicht erreichbar. Aber auch er dürfte drei Kreuze machen und sich darüber freuen, dass die Dumping-Taxen nicht mehr im Markt mitmischen. Aufatmen heißt es jetzt also in der Taxi-Branche. Fahrer Murat P., der seit 30 Jahren in Fulda fährt, sagte: "Die alten, silbernen E-Klassen sind endlich wieder weg. Sie haben nicht nur ein Sicherheitsrisiko für die Fahrgäste dargestellt, sondern auch uns das Leben sehr schwer gemacht." (Christian P. Stadtfeld) +++