260-Tonnen-Koloss angekommen

37-Meter-Schwertransport fürs K+S-Bergwerk ohne Probleme - viele Schaulustige


Fotos: Hendrik Urbin / Christian P. Stadtfeld

07.08.2015 / NEUHOF - Während die meisten Menschen im Westen und Süden des Landkreises Fulda schlafen, passiert etwas Spektakuläres. Durch die Orte schlängelt sich ein 260 Tonnen schwerer Koloss, begleitet von vielen Technikern, Schwerlastlogistikern und Polizisten. Alle sind hochkonzentriert. Bei der in weißer Folie verpackten Fracht handelt es sich um die neue Fördermaschine vom Düngemittelhersteller K+S in Neuhof. Für die Planer des Transports war es eine besondere Herausforderung, regelrecht Millimeterarbeit.



Seit Mittwochabend durchquert der Riesenlaster mit Überbreite Hessen. Die wichtigsten Fakten des Sattelzugs samt Untersatz (16 Achsen): 37 Meter lang, rund sieben Meter breit und 4,80 Meter hoch. Das Bauteil mit einem Durchmesser von 7,10 Meter und einem Gewicht von 133 Tonnen wurde bei der Firma Siemag Tecberg in Haiger (Lahn-Dill-Kreis) gebaut.

Nach der ersten Nacht-Etappe erreichte der Schwertransport am Donnerstagmorgen mit leichter Verspätung Lauterbach im Vogelsbergkreis. Von dort ging es letzte Nacht weiter nach Neuhof zum Kali-Bergwerk. Wo es eng wurde, mussten Schilder abgeschraubt werden. Hunderte Schaulustige waren auf den Beinen um das Spektakel live mitzuerleben. "Das ist nicht alltäglich - und der Bergbau hat hier eben eine große Tradition", sagt Julian Möller aus Flieden zu OSTHESSEN|NEWS. Auch K+S-Betriebsratschef Axel Hartmann und Hans-Peter Grosser, Leiter der Werkfeuerwehr, machten sich in der Nacht ein Bild.

Polizei-Einsatzleiter Matthias Noll, Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes Fulda, begleitet mit drei Kollegen den Schwertransport. "Wir kommen mit der Zeit hin. Meine Prognose war, dass wir um 3 Uhr das Kaliwerk erreichen." Wegen einer Engstelle und aufwändiger Rangierarbeiten am Ackerweg in Neuhof funktionierte das nicht ganz. Es wurde später. Zwischenfälle gab es aber nicht. An das Halteverbote entlang der Fahrstrecke hätten sich laut Polizei alle gehalten. Noll sagt: "Ich bin mit dem Verlauf zufrieden."

Auf dem Werksgelände von K+S um exakt 03:52 Uhr heute Morgen angekommen, wird das 133 Tonnen schwere Rad mit mehreren Lastkränen vermutlich kommende Woche in den Turm gehoben und montiert. Ein Unternehmenssprecher: "Vor Ort müssen noch einige Vorarbeiten geleistet werden." (Christian P. Stadtfeld). +++

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