Schwertransport fürs Kaliwerk
227-Tonnen-Koloss durchquert Hessen - "Tagespause" bei Lauterbach-Maar
Am frühen Morgen im Vogelsberg ...
Fotos: Viktoria Gremm
06.08.2015 / NEUHOF -
In der vergangenen Nacht zum 06.08.2015 und in der kommenden Nacht durchquert ein nicht alltäglicher Schwertransport unter Polizeibegleitung den Vogelsbergkreis und den Landkreis Fulda. Er transportiert eine Fördermaschine für die Firma K&S und ist insgesamt 227 Tonnen schwer, 37 m lang, 7,20 m breit und 4,80 m hoch. Die Fahrtstrecke verlief ab 03.00 Uhr von der B62/Niederklein - Lehrbach - Erbenhausen - Ober-Gleen - Angenrod - Alsfeld - B254 - Schwalmtal bis kurz vor Lauterbach-Maar. H e u t e abend geht es etwa ab 22.00 Uhr weiter über Lauterbach - Großenlüder - Hosenfeld - Hauswurz - Rommerz - Flieden und Neuhof zum K+S-Kaliwerk.
Die erste Teilstrecke durch den Vogelsberg - zur Begleitung des Schwertransports durch den regionalen Verkehrsdienst Fulda mit drei Funkstreifenwagen - begann mit etwa vier Stunden Verspätung gegen 03.30 Uhr in Niederklein. Die Begleitung verlief im Vogelsberg ohne größere Probleme, abgesehen von der Engstelle in Erbenhausen. Allerdings wurde dort durch die Transportfirma zentimetergenaue, professionelle Arbeit geleistet.
Problematisch wurde es ab 05.00 Uhr bei zunehmendem Verkehr, einen geeigneten Abschlepport, auch wegen der Baustelle zwischen Reuters und Maar, zu finden.Dort waren die Fräsarbeiten zwischen Baufirma und Transportunternehmen extra wegen des Schwertransportes für diesen Tag abgestimmt worden. Daher wurde der Transport noch bis zu dem Parkplatz der B 254 kurz vor Maar durchgezogen, den er um 06.10 Uhr erreichte.
Ein paar Dutzend Schaulustige verfolgten den Transport an der Strecke. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, fanden die notwendigen Sperrmaßnahmen der Polizei überwiegend Verständnis und Gelassenheit bei den Verkehrsteilnehmern.
Unter der Plane verbirgt sich ein Förderrad für den Bergbau. Schwerer als eine Lokomotive: Ein 133-Tonnen-Bauteil für den Bergbau, das eine ausgeklügelte Planung erforderte, damit kein Hindernis dem Koloss den Weg versperrt. Die Planungen für einen so ungewöhnlichen Transport sind umfangreich, die gewählte Strecke ist genau ausgeklügelt. Nicht jede Brücke ist hoch genug für den Koloss. Verkehrszeichen, die im Weg stehen, werden vorübergehend abgebaut. Einzelne Straßenabschnitte sind zumindest zeitweise für den Verkehr gesperrt. "In einigen Fällen muss auch der Gegenverkehr anhalten und an den Straßenrand fahren, sonst passt der Transport nicht durch", erklärte ein Polizeibeamter der Begleitmannschaft (ma) +++.