Deutscher Aero Club feiert 65-Jähriges

"Großes Abenteuer, das nicht mit Computerspielen vergleichbar ist" - 100.000 Mitglieder

v.l. Gerd Allerdissen,Claudia Stengele (Vorstand Förderverein Flugmuseum), Udo Beran, Generalsekretär DAeC

05.08.2015 / GERSFELD / Waku - „Sich in die Luft zu begeben, ist auch in der heutigen Zeit noch ein Abenteuer: auch junge Menschen erfreuen sich am Luftsport – das ist eben nicht mit einem Computerspiel vergleichbar.“ Der neue Generalsekretär des deutschen Aero Club e.V., Udo Beran, wählte die Wasserkuppe als Ziel seiner ersten Dienstreise. Grund dafür ist das 65-jährige Jubiläum des rund 100.000-Mann starken Luftsportvereines. Im Deutschen Segelflugmuseum auf Hessens höchstem Berg fand am Dienstagmittag zu diesem Anlass ein Festakt statt.

Der Deutsche Aero Club wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, am 4. August 1950 in Gersfeld/Rhön gegründet. Er vertritt die Interessen der Luftsportlerinnen und Sportler gegenüber Politik und Behörden – nach Kriegsende war das von besonderer Wichtigkeit. Der Luftsport musste sich damals gegen die Widerstände der Besatzungsmächte durchsetzen. Bis heute ist der Club unter dem Motto „Einigkeit macht stark“ aktiv. Die Wasserkuppe zählt mit ihren günstigen Bedingungen und ihrer dort ansässigen Flugschule seit jeher zu einem der wichtigsten Standorte des in Braunschweig ansässigen Vereines.

„Die Wasserkuppe ist der Berg der Flieger, Ihre Aufgabe ist es, dass die Wasserkuppe der Berg der Flieger bleibt“, appellierte der Vorsitzende des Fördervereins Segelflugmuseum Gerd Allerdissen an den neuen Generalsekretär Beran.



„Nach 65 Jahren geht man üblicherweise in den Ruhestand, nicht so der Aero Club, auf den künftig noch viele Aufgaben zukommen werden“, sagte der Gersfelder Stadtrad Harald Schäfer in seinem Grußwort. Erst kürzlich konnte ein solarbetriebener Flieger in Betrieb genommen werden – erneuerbare Energien seien auch für den Flugsport eine große Aufgabe. „Fliegen lässt uns alle näher zusammenrücken, Reisen ist heutzutage kein Privileg der kleinen, reichen Oberschicht mehr.“

Laut Beran ist der Luftsport noch nicht in den Fängen des demographischen Wandels – gerade viele junge Frauen konnten jüngst als neue Mitglieder gewonnen werden. Die „Einstiegsdroge“ sei in der Regel der Modell- oder der Segelflug. Die Wasserkuppe ist mit ihrem großen Aufgebot von Touristen daher das ideale Aushängeschild des Luftsports. „Das ist kein reines Hobby, viele Schulklassen beschäftigen sich ebenfalls mit dem Fliegen. Technik und Aerodynamik spielen beim Luftsport schließlich eine große Rolle.“ Die Faszination des Fliegens sei laut Beran nach wie vor ungebrochen.(Konstantin Müller)+++

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