65. Bad Hersfelder Festspiele zu Ende

Zuschauerpreis 2015 vergangene Nacht an André EISERMANN - "beliebtester Darsteller"

André Eisermann in Sommernachts-Träumereien ...
Fotos: Dohmen / Harth

03.08.2015 / BAD HERSFELD - André Eisermann ist der beliebteste Darsteller der 65. Bad Hersfelder Festspiele. Er überzeugte als Zettel/Nick Bottom in Joern Hinkels hoch gelobter Inszenierung SOMMERNACHTS-TRÄUMEREIEN im Park der Stiftsruine nicht nur die Kritiker, sondern auch das Publikum. André Eisermann erhielt den Preis, einen silbernen Ring, nach der letzten Vorstellung der KOMÖDIE DER IRRUNGEN in der vergangenen Nacht in der Stiftsruine in Bad Hersfeld. Der Preis wurde vom Stifter Matthias Laufer-Klitsch auf der Bühne der ausverkauften Stiftsruine in Anwesenheit des Ensembles, des Intendanten der Bad Hersfelder Festspiele, Dieter Wedel und des Bürgermeisters der Stadt Bad Hersfeld, Thomas Fehling überreicht.



André Eisermann sagt zu diesem Preis: „Ich bin sehr gerührt. Ich freue mich so sehr über diesen Preis, denn ich bin Schauspieler geworden, um für das Publikum zu spielen. Und wenn das Publikum die Arbeit würdigt, dann ist das eine besondere Auszeichnung. Ich danke dem gesamten Ensemble – aber besonders meinen Handwerkerkollegen in der Inszenierung – und nehme den Preis für alle entgegen.“

Seit 1995 wird der undotierte Zuschauerpreis der Bad Hersfelder Festspiele nach einer Befragung des Publikums in mehreren Aufführungen der Schauspiele und des Musicals in und in diesem Jahr auch an der Stiftsruine verliehen. Bisherige Preisträger waren zum Beispiel Viola von der Burg (2014), Stephan Schad (2013), Michael Schanze (2012) und Stefan Reck (2011).

Der Bad Hersfelder Goldschmied Matthias Laufer-Klitsch hat den Ring gemeinsam mit Volker Lechtenbrink, der von 1995 bis 1997 Intendant der Bad Hersfelder Festspiele war, entwickelt. Der Ring wird im Atelier des Juweliers alljährlich gefertigt. Er zeigt die Bögen der Stiftsruine, eine lachende und eine weinende Maske als Symbol für das Theater sowie die Schwurhand Karls des Großen (die sich als steinerne Skulptur über der unversehrten Stiftskirche befand) als Symbol für die (reichs-)klösterliche Vergangenheit der Spielstätte. Matthias Laufer-Klitsch bietet nach der Preisverleihung dem jeweiligen Preisträger/der Preisträgerin eine genaue Anpassung der Größe an. Laut Laufer-Klitsch haben fast alle Preisträger und Preisträgerinnen das Angebot bisher angenommen und tragen den Ring gerne und mit Stolz.


André Eisermann stammt aus einer Schaustellerfamilie. Über sein abenteuerliches Leben hat er bereits eine Autobiographie geschrieben, die bei Kiepenheuer & Witsch unter dem Titel 1. REIHE MITTE - EIN SCHAUSTELLERLEBEN erschienen ist. Sein Leinwanddebüt gab André Eisermann 1991 in Peter Timms Ost-West-Komödie GO TRABI GO, gefolgt von Martin Weinharts Pubertätsdrama DURST, an der Seite von Jürgen Vogel. Für die Titelrolle in Peter Sehrs KASPAR HAUSER erhielt er mehrere Auszeichnungen und Preise auf der ganzen Welt. Sein nächster Film SCHLAFES BRUDER wurde für einen GOLDEN GLOBE in Hollywood nominiert. Dort drehte er neben Richard Roundtree, unter der Regie von Percy Adlon, seinen ersten Film in den USA: HAWAIIAN GARDENS. Für Michael Haneke spielte André Eisermann den Boten Barnabas in dessen Literatur-Verfilmung von Franz Kafkas DAS SCHLOSS. In dem Spielfilm GEGENGERADE des Regisseurs Tarek Ehlail aus dem Jahr 2011, dessen Handlung im Umfeld des FC St. Pauli spielt, übernahm er neben Mario Adorf, Moritz Bleibtreu und Wotan Wilke Möhring, den Part des Stadionsprechers, in der Verfilmung LUDWIG II. aus dem Jahr 2012 die Rolle des Verräters Karl Hesselschwerdt.  André Eisermann ist immer wieder in Fernsehformaten wie TATORT, DER STAATSANWALT, SOKO 5113 und auch in Dieter Wedels ZDF-Zweiteiler PAPA UND MAMA zu sehen.

Seine Ausbildung zum Schauspieler erhielt er an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München. Er spielte an den Münchener Kammerspielen und beim Bayerischen Staatsschauspiel. Er war Gast am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden, sowie am Niedersächsischen Staatstheater in Hannover und festes Ensemblemitglied am Hamburger Thalia Theater.

Er spielte den PUCK in Leander Hausmanns Inszenierung von Shakespeares EIN SOMMERNACHTSTRAUM bei den Salzburger Festspielen, verkörperte den Mammon in Brigitte Grothums Berliner JEDERMANN-Inszenierung, übernahm den Part des Pechvogel in Peter Maffays Rückmärchen TABALUGA UND DAS VERSCHENKTE GLÜCK, tanzte Ballett an der Deutschen Oper Berlin und tritt immer wieder auch im Musical auf. Am Theater in der Josefstadt war er der Conférencier in CABARET, sang die Rolle des Otto im Füssener Musical über den bayerischen Märchenkönig LUDWIG und verkörperte Falco in Paulus Mankers FALCO A CYBER SHOW am Ronacher Theater in Wien. In George Taboris Inszenierung ZIRKUS UM ZAUBERFLÖTE zeigte er einen Papageno, der das Publikum zu Beifallsausbrüchen hinriss.

André Eisermann ist Mitbegründer der erfolgreichen Nibelungen-Festspiele in seiner Heimatstadt Worms, wo er von Anfang an unter der Leitung von Dieter Wedel dabei war. Mit seinen Bühnenshows HOMMAGE AN DAS FAHRENDE VOLK und seiner "spoken word performance" zu Goethes DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER feiert er Ovationen wie ganz wenige seiner Generation. +++

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