Großeinsatz der Feuerwehren
Ehem. US-Fliegerhorst in Flammen - Millionenschaden? - Ursache noch unklar
Fotos: Axel Häsler
30.07.2015 / ERLENSEE -
Das zentrale Hauptgebäude auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Erlensee ist am Donnerstagnachmittag nahezu vollständig abgebrannt. Zwischenzeitlich bestand sogar die Gefahr, dass auch weitere Gebäude auf dem großen Areal durch Funkenflug in Flammen aufgehen. Doch der Einsatz von fast 300 Einsatzkräften konnte die Ausbreitung verhindern. Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler machte sich am Nachmittag ein persönliches Bild von dem Großeinsatz und dankte allen Einsatzkräften für ihre engagierte Arbeit. Auch Bruchköbels Bürgermeister Günter Maibach und die Erste Stadträtin Birgit Behr aus Erlensee begleiteten das Geschehen vor Ort.
Bei der Alarmierung um 13:16 Uhr handelte es sich zunächst nur um einen lokalen Brandherd auf dem Dach des rund 80 Meter langen Gebäudes. Doch schon eine Stunde später brannte nahezu der komplette Dachstuhl. Die gewaltige Rauchsäule war über viele Kilometer zu sehen und eine massive Wärmestrahlung verbunden mit Funkenflug sorgten für weitere Brandherde.
Sehr schnell hatten auch die umliegenden Grasflächen Feuer gefangen, so dass die Einsatzkräfte hier zusätzlich gefordert wurden. Der teilweise kräftige Wind war ein weiterer Gegner der Feuerwehrleute. Das größte Problem stellte jedoch die unzureichende Wasserversorgung dar, denn auf dem brachliegenden Gelände sollten diese wichtigen Versorgungsleitungen erst noch errichtet werden.
Keine Verletzten
Für den Großbrand waren zunächst die Feuerwehren aus Erlensee sowie den umliegenden Orten Bruchköbel, Neuberg, und Langenselbold angefordert worden. Verstärkung kam dann noch in Teilen aus Biebergemünd, Freigericht, Wächtersbach, Bad Orb, Gründau und Frankfurt. Auch die Feuerwehr Hanau war im Einsatz und hat unter anderem die Luftbelastung überprüft. Eine besondere Gefährdung für die Umgebung konnte demnach ausgeschlossen werden. Unterstützt wurde die Einsatzleitung unter anderem durch Kreisbrandinspektor Markus Busanni sowie seinen Stellvertreter Christian Hinrichs.
Denkmalgeschütztes Gebäude nicht zu retten
„Dieses Szenario bedeutete für alle Beteiligten aufgrund der Umstände und der Ausdehnung eine besondere Herausforderung“, erklärte Busanni die Lage. Es sei ein großer Erfolg, dass eine Ausbreitung des Feuers verhindert werden konnte und der Einsatz ohne Zwischenfälle abgewickelt wurde. Das denkmalgeschützte Gebäude aus den 30er Jahren war allerdings nicht zu retten, da zu damaliger Zeit die Anforderungen an den Brandschutz noch nicht so weit entwickelt waren.
Wie Einsatzleiter Werner Beier schildert, gab es in dem großen Komplex keine getrennten Brandabschnitte, so dass die Flammen ungehindert durchziehen konnten. Auch wurden in der Dachkonstruktion viele gut brennbare Stoffe wie zum Beispiel Teerpappe eingesetzt. „Unter diesen Voraussetzungen konnte sich das Feuer so schnell ausbreiten“, erklärt Beier. Gemeldet wurde der Brand von Arbeitern, die mit Reparaturen am Dach beschäftigt waren. Die konkrete Ursache des Feuers ist noch nicht abschließend geklärt. Nach den Entwürfen des Eigentümers, sollten in dem historischen Gebäude einmal wertvolle Oldtimer stehen.+++