SIPPEL contra MÖLLER

Wer wird gewinnen? Stadtwette geht in nächste Runde: Jury mit viel Arbeit

Pate Michael Galandt, Jurorin Monika Hauß-Schmid und Wettkandidat Rainer Sippel bei der Übergabe der Vorschläge im Bereich Arbeit

28.07.2015 / FULDA - Sind es 111? Am 25.September wird das große Geheimnis gelüftet, wer Wettkönig wird – ob Rainer Sippel, Geschäftsführer vom Antoniusheim, oder Gerhard Möller, Oberbürgermeister von Fulda, als Gewinner der Stadtwette in die Geschichte eingehen wird. Möller wettet, dass es 111 Beispiele für ein gelungenes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in Fulda gibt. Sippel wettet dagegen – und muss Kartoffelsuppe kochen, wenn er verliert. 

Spannend bleibt es bis zum Schluss: Bei der Übergabe der eingereichten Inklusionsbeispiele im Bereich Arbeit staunte Jurymitglied Monika Hauß-Schmid, die selbst ein Unternehmen führt und Beirats-Mitglied bei Perspektiva ist, nicht schlecht. Ein richtig dicker Aktenordner mit tollen Beispielen ist da zusammengekommen. Ihre Aufgabe ist es nun, die Vorschläge zu gewichten. Die gelungensten Inklusionsbeispiele können sich dann Hoffnungen auf einen der Hauptpreise machen. 

„Die Resonanz ist unglaublich groß“, sagte Rainer Sippel am Montagnachmittag, als der Ordner an Hauß-Schmid übergeben wurde. „Toll, dass es so viele positive Aktionen in Fulda gibt, die Inklusion leben.“ Sinn der Stadtwette sei es, Fremdheit und Vorurteile abzubauen und eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Im Mittelpunkt solle der Mensch stehen, nicht seine Behinderung, nicht sein ökonomischer Arbeitswert. 

Um die eingereichten Vorschläge miteinander vergleichbar zu machen, hat ein ganzes Team im Fuldaer Bürgerbüro und im Antoniusheim-Wettbüro einen Leitfaden mit Prüfkriterien entwickelt. Damit können die Vorschläge zum Beispiel auf ihre Regelmäßigkeit oder die Mitgestaltungsmöglichkeiten hin verglichen werden. Mit einem ausgeklügelten Punktesystem kann dann bestimmt werden, wer tatsächlich ein gutes Beispiel ist. Jahrelanges intensives Engagement kann da neben einmaligen „Leuchtfeuern“ punkten. 

Damit es wirklich spannend bleibt, gab es beim Pressetermin am Montag noch keine Zahlen. Sonst könnten sich die Wettgegner am Ende noch ausrechnen, ob sie gewinnen oder verlieren! 


Die Stadtwette

In fünf Kategorien – Arbeit, Freizeit, Sport, Kultur und Bildung - konnten Vorschläge für gelungene Integration in Fulda gemacht werden. Einsendeschluss war der 30.Juni 2015. Seitdem arbeiten die Paten daran, die Vorschläge zu katalogisieren und für die Vorauswahl fit zu machen. Wenn alle Fragen beantwortet sind, wird so wie am Montagnachmittag, die Sammlung an die Jurymitglieder übergeben. Mittlerweile ist schon Aktion Mensch auf die Wette aufmerksam geworden. Jetzt könnte die Wette nach Fuldaer Vorbild in Deutschland die Runde machen. Und vielleicht schafft es Fulda sogar, ins Guinnessbuch der Rekorde als die inklusivste Stadt Deutschlands. 

Arbeit: Monika Hauß-Schmid, Unternehmerin, Mitglied im Perspektiva-Beirat
Freizeit: Dr.Heiko Wingenfeld, designierter Oberbürgermeister von Fulda
Sport: Jan-Philipp Glania, Olympia-Schwimmer
Kultur: Dr. Markus Miller, Museumsdirektor Schloss Fasanerie, Eichenzell
Bildung: Dr.Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda

Am 25.September wird sich im Stadtsaal der Orangerie entscheiden, wer seinen Wetteinsatz einlösen muss: Gibt es Sippels Kartoffelsuppe oder Möllers Auftritt der Amtskapelle? (Anna Medlin)+++



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