NACHGEDACHT 133

Sind Christen Duckmäuser? - Gedanken von Christina LEINWEBER



26.07.2015 / REGION - Darf man als Christ einem anderen Menschen mal richtig die Meinung "geigen"? Müssen Christen nicht aber immer lieb und nett "Ja und Amen" sagen? Antworten auf diese Fragen könnte uns doch der Herr und Erlöser des Christentums Jesus von Nazareth persönlich geben: In den Evangelien hören wir allerhand von ihm - da wird von Feindesliebe und der anderen Backe gesprochen. Und besonders die Nächstenliebe scheint darauf hinzudeuten, dass wir unseren Nächsten nichts Böses an den Kopf werfen dürfen. Tja, damit scheint es klar zu sein: Christen sind Duckmäuser?



Entschieden Nein! Jesus ließ sich nicht alles gefallen - Tische und Stühle hat er im Tempel aus lauter Wut gegen den Tempelkult umgeworfen. Dauernd hat er sich mit den Pharisäern um das rechte Verständnis der jüdischen Gesetze gestritten. Jesus war kein feiger Mensch, der alles "heruntergeschluckt" hat, was ihm nicht gefiel. Jesus hat sich gewehrt. Und ganz wichtig dabei ist: Er hat dabei immer die Contenance bewahrt. Er hat dies nicht mit abwertenden Worten benutzt, die verletzend wirken. Sondern er hat mit klugen, redegewandten Worten Einwände geäußert.

Demnach ist es für Christen von hoher Bedeutung, eben nicht alles zu akzeptieren, sondern seinen Standpunkt und seine Meinung zu äußern, wenn die Umstände es erfordern. Und die Meinung "zu geigen" geht natürlich in Ordnung, wenn wir dabei die Haltung bewahren und unsere Worte gewählt einsetzen. +++ (CHRISTINA LEINWEBER). +++

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