hr-Dreharbeiten in der Rhön

Thaiden ist "Dolles Dorf" der Woche - h e u t e in der "hessenschau" - BILDER

Das TV-Team mit Reporter Jochen Schmidt beim Interview mit Christian Hohmann
Fotos: Viktoria Gremm

25.07.2015 / EHRENBERG - Donnerstag Abend kurz nach der hessenschau: „Das Telefon hat nicht mehr still gestanden. Alles ging ratz-fatz. Die Einwohner wurden schnellstmöglich mit Ideen im DGH zusammengetrommelt“, so beschreibt Melitta Naderer, den ersten Moment nach Bekanntgabe des wöchentlich ausgelosten „Dollen Dorfes“ im hr-fernsehen. Direkt nach der Auslosung aus allen Dörfern, die vor der Gebietsreform 1972 bereits eigenständige Gemeinden waren und eine Einwohnerzahl von 2.000 nicht überschritten, macht sich TV-Reporter Jochen Schmidt vom Studio Kassel mit seinem hr-Team auf den Weg nach Osthessen. Denn in dieser Woche ist „Hessens Dolles Dorf“ das 320 Einwohner zählende Dörfchen Thaiden in der Rhön, ein Ortsteil von Ehrenberg.



Nach fast 1.000 abgedrehten Folgen in fast zwei Jahrzehnten - am Anfang hieß die Serie noch "AIDA" - Aufbruch in den Alltag - ist nun Thaiden an der Reihe, um zu zeigen, was es zu bieten hat. „Es ist jedes Mal ein einzigartiges Erlebnis, man kommt in spannende Dörfer, in die man sonst nie hinkommen würde. Jeder Ort hat seine versteckten ‚Perlen‘“, schwärmt Reporter Schmidt von dem Reizvollen an seinem Job gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Ohne jegliche Möglichkeit zur Recherche geht es für den Reporter mit seinem Kamerateam auf Reise quer durch Hessen.

„Wenn‘s drauf an kommt, halten alle zusammen“, da sind sich die Einwohner Thaidens sicher. Auch Ortsvorsteher Martin Barthelmes stellt immer wieder die Dorfgemeinschaft in den Vordergrund.

Und in Thaiden wurde zehn Stunden lang während den Dreharbeiten das gesamte Dorf einbezogen: Vom selbstgebackenen Zwibbelsploatz vor dem Backhaus, dem Steinbruch des Unternehmens Franz Carl Nüdling, über die  Mariengrotte und die Dorfkirche mit prunkvollen bayrischen Rokoko- Altar bis hin zu einer Besichtigung der naturgeschützten Gemeinschafthute und einer Traktorausstellung von 15 in Thaiden lebenden Landwirten und zahlreichen Hobbybauern. Die Bewohner der kleinen Gemeinde versuchten alle Attraktionen Thaidens ins beste Licht zu rücken.

Als „Highlight des Tages und auf jeden Fall einen Besuch wert“, wertet Reporter Jochen Schmidt das DDR-Grenzmuseum der Familie Hohmann. Sohn und Juniorchef Christian Hohmann, der den entscheidenden Anruf beim hr zur Bestätigung des Loses betätigte, ist stolz auf sein Dorf. Der Familie gehört neben dem kleinsten Grenzmuseum der Rhön auch das kleinste Wirtshaus. Um für die Nachkommen die Geschichte bildlich festzuhalten, hat die Familie jahrelang durch Bekannte und Gäste Andenken an die Zeit vor der Wende im Jahre 1989 gesammelt. Außerdem gewähren die Thaidener bei den Dreharbeiten einen Einblick in ihren Alltag. Morgendliches Viehtreiben, danach geht es zum Wiegehäuschen, wo - so hr-Kameramann Ralf Wirth - „Else, die schönste Kuh der Rhön“ (692 kg) gewogen wurde.

Und am späten Nachmittag sind alle Dorfbewohner - nach anfänglicher Hektik - positiv gestimmt und freuen sich, das Dolle Dorf der Woche zu sein. Ursula Hohmann meint stellvertretend für die Dorfbewohner: „Es ist großartig. Wir haben doch eine Menge zu bieten.“

Die Dreharbeiten sind beendet. Nun heißt es abwarten. Die Einwohner fiebern dem Endergebnis schon jetzt entgegen. Ausgestrahlt wird der Bericht über das Dolle Dorf am morgigen Samstagabend (25. Juli) um 19.30 Uhr in der Hessenschau. Mal schauen, wie wohl sich ein nordhessischer Fernsehreporter unter den Rhönern fühlte.  (VIKTORIA GREMM)+++

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