Identitäre distanzieren sich

"Bekennerschreiben" vermutlich gefakt - Brandursache noch nicht ermittelt



16.07.2015 / REGION - Die Polizei in Fulda nimmt aktuell Stellung zu dem gestern aufgetauchten - vermutlich gefälschten - Bekennerschreiben, das die Identitäre Bewegung (IB) als Brandstifter des Sägewerks in Hosenfeld (Kreis Fulda) ausmacht. Nach dem verheerenden Brand am vergangenen Samstag (19.7.) wurde dem Polizeipräsidium Osthessen am Mittwoch (15.7.) ein anonymes Selbstbezichtigungsschreiben bekannt, das per Email bei einer Fuldaer Verlagsgesellschaft eingegangen war.



Daher sei parallel zu den Brandermittlungen das zuständige Fachkommissariat der Kriminaldirektion Fulda in die Ermittlungen einbezogen worden. Sowohl das Kommissariat für politisch motivierte Straftaten als auch hinzugezogene Spezialisten des Polizeipsychologischen Dienstes, kämen in ihrer Bewertung derzeit zu dem Schluss, dass der Verfasser des Selbstbezichtigungsschreibens mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht als Brandleger in Betracht komme. Auch ob das Schreiben der Identitären Bewegung zuzuschreiben ist,l wird derzeit ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen.

Die Brandursachenermittlungen seien noch nicht abgeschlossen und würden durch Brandursachenermittler der Kriminalpolizei weiterhin fortgeführt.

Auch die Identitären selbst äußern sich und wollen rechtliche Schritte einleiten

Die als Verfasser und Absender des angeblichen Bekennerschreibens angegebene Identitäre Bewegung hat sich ebenfalls dazu zu Wort gemeldet: 

"Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit hat die Identitäre Bewegung Deutschland (IBD) soeben Kenntnis davon erhalten, dass ein vermeintliches Bekennerschreiben im Namen einer IBD Regionalgruppe öffentlich wurde, welches einen Zusammenhang derselben zu einem Brand in einem Sägewerk in Hessen herzustellen versucht.

Wie wir erfahren mussten, wurde dazu von einem anonymen E-Mail-Konto ein Schreiben an die Fuldaer Zeitung und das Wahlkreisbüro der Partei „Die Linke“ in Fulda verschickt, in dem Unbekannte für den Brand verantwortlich zeichnen und sich der Täterschaft bezichtigen. Gleichzeitig versuchen sie darin den Eindruck zu erwecken, Teil besagter Ortsgruppe zu sein und konstruieren zudem einen Bezug zu unserer aktuellen Kampagne rund um den Großen Austausch. Grund für den angeblichen Brandanschlag sei die Beschäftigung von "Ausländern" im Sägewerk, so die anonyme Autorenschaft in der Email.

Zum oben genannten Sachverhalt stellt die Identitäre Bewegung Deutschland e.V. Folgendes fest: Die Identitäre Bewegung Deutschland weist die gegen sie erhobenen Anschuldigungen und unterstellten Verbindungen ausdrücklich von sich. Wir verurteilen jegliche Gewalt gegen Menschen und Sachen aufs Schärfste und lehnen derlei undemokratische Mittel im politischen Diskurs entschieden ab. Als Akteur des pluralistischen politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland bekennen wir uns ausdrücklich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und agieren auch und ausschließlich innerhalb ihres Rahmens. Wir verwahren uns mit Nachdruck gegen die konstruierten Vorwürfe und haltlosen Unterstellungen, da sie jedweder Grundlage entbehren und infam und verleumderisch sind.

Zudem werden wir in dieser Sache umgehend rechtliche Schritte einleiten und die gegen uns ins Feld geführte Verleumdung, ebenso wie die damit verbundene Urkundenfälschung, bei den Ermittlungsbehörden zur Anzeige bringen. Weiterhin sondieren wir stetig die mediale Berichterstattung in diesem Zusammenhang und werden uns im Falle einer tendenziösen oder nicht den Tatsachen entsprechenden Berichterstattung, auch unter Ausschöpfung aller juristischer Mittel, entschieden zu Wehr setzen.

Sollte es sich bei dem Feuer in besagtem Sägewerk tatsächlich um Brandstiftung handeln, so hoffen wir, dass die Täter bald gefasst werden. Wir werden in dieser gesamten Angelegenheit eng mit den zuständigen Ermittlungsbehörden kooperieren. Wir sind zuversichtlich, dass die Drahtzieher dieser Kampagne gegen uns bald ermittelt werden können und werden diesen Prozess aktiv begleiten." +++

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