Aus einer Mücke einen "Elefanten" gemacht

100-fach vergrößerte Insekten in Kinder-Akademie ausgestellt


Fotos: Theresa Sangmeister

01.07.2015 / FULDA - Unter dem Motto „Insekten: Kleine Tiere ganz groß“ wird am Donnerstag den 2. Juli um 19:30 eine Ausstellung in der Kinder-Akademie Fulda eröffnet. Diplom Designerin Julia Stoess stellt dort acht Skulpturen aus, die 100-fach vergrößerte Insekten zeigen.

Stoess hat sich schon früh für die kleinen Lebewesen interessiert und durch ihre Arbeit mit ihnen konnte sie die eigene Angst vor Krabbeltieren loswerden. „Man hat nur Angst vor dem, was man nicht kennt, aber nachdem ich eine Skulptur fertig gestellt habe, weiß ich so viel über das Tier. Auch, dass es einem Menschen nichts tun kann. Dadurch wird man angstfrei.“ Trotzdem hat sie noch immer Angst vor Spinnen, auch wenn die Achtbeiner nicht zu den Insekten gezählt werden. Durch die Ausstellung will sie den Besuchern vermitteln, dass Insekten „wunderschöne, filigrane Tiere“ sind, vor denen man eher Respekt als Angst haben sollte. Man sollte sich von ihnen faszinieren lassen und sich die Zeit nehmen sie genau zu betrachten und in alle Einzelheiten sowie Feinheiten kennen zu lernen.



Im Durchschnitt braucht Julia Stoess drei Monate, um eine Skulptur zu vollenden. Bei dem Feldmaikäfer, der mit Elchhaaren möglichst authentisch gemacht wurde, hat es sogar sechs Monate gedauert. Zunächst nimmt sie sich lange Zeit das Tier zu studieren, macht sich dadurch mit ihm vertraut und zeichnet es schließlich. Dann wird es aus Ton oder Modelliermasse geformt und eine Negativform aus Silikon erstellt. Die schlussendliche Skulptur besteht aus Kunststoff, damit sie problemlos in Dauerausstellungen bleiben kann. Ihr persönlicher Liebling unter den, in Fulda ausgestellten Insekten, ist die Gemeine Stubenfliege.




Geschäftsführerin Dr. Gabriele König ist stolz die Insekten ausstellen zu können, nachdem sich die Kinder-Akademie lange dafür eingesetzt hat. Alltägliches soll dort hinterfragt werden. Dr. König möchte aufklären. Kinder sollen keine Angst durch Unkenntnis entwickeln. So sollen die Besucher mehr über die kleinen, alltäglichen Tiere lernen. Dadurch kann man seine Ängste und Vorbehalte den Tieren gegenüber ablegen und Respekt vor ihnen entwickeln. „Also nach dem Besuch der Ausstellung sollte man sich nicht mehr daran stören, wenn eine Fliege auf dem Brot sitzt“, so Frau Dr. König abschließend. (Theresa Sangmeister)+++

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