Nach Entführung des Milliardärs-Sohns
WÜRTH: "Schlimmste Nacht unseres Lebens!" - SOKO geht 15 Hinweisen nach
Foto: Andi Schmid
24.06.2015 / REGION -
Erstmals nach der Entführung von Milliardärs-Sohn Markus Würth (50) vom Schlitzer "Hofgut Sassen" (Vogelsbergkreis) meldet sich die Unternehmer-Familie Würth öffentlich zu Wort. "Schrauben-König" Reinhold Würth und seine Ehefrau Carmen bedanken sich ausdrücklich bei Bürgern und Polizei.
In der viertelseitigen Anzeige, die heute in der Heilbronner Stimme, Hohenloher Zeitung und Kraichgau Stimme geschaltet ist, heißt es im Wortlaut:
"Verehrte, liebe hohenloher Bürgerinnen und Bürger, sehr geehrte Polizeikräfte!
Die Nacht vom 17. auf den 18. Juni war die schlimmste unseres Lebens!
Meine liebe Frau und ich sowie Markus und die ganze Familie bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen für dieses Wohlwollen. Wir konnten daraus viel Kraft schöpfen.
Auch den Polizeikräften aus Baden-Württemberg, Hessen und Bayern danken wir von ganzem Herzen für diesen Nachteinsatz einer großen Zahl an Polizistinnen und Polizisten, die unter Stress hochprofessionell gearbeitet haben. Die Polizei vermittelte meiner Frau und mir die Sicherheit, dass alles Menschenmögliche zur Rettung von Markus unternommen wird.
In großer Dankbarkeit Reinhold und Carmen Würth mit Markus und der ganzen Familie"
Die Sonderkommission Hof beim Polizeipräsidium Osthessen in Fulda ermittelt weiter auf Hochtouren. Die Ermittler haben aus den zahlreichen Informationen aus der Bevölkerung "15 werthaltige Hinweise" herausgefiltert, wie Staatsanwalt Thomas Hauburger von der zuständigen Behörde in Gießen erklärte. Die Hinweise beziehen sich etwa auf auffällige Personen und Fahrzeuge am Ort des Verschwindens und des Auffindens des geistig behinderten Opfers. Am letzten Mittwoch ist Markus Würth in Schlitz verschleppt worden. Die bislang noch Unbekannten forderten über zwei Millionen Euro Lösegeld, bekamen dann aber offenbar kalte Füßen und übermittelten der Polizei den Standort des Würth-Sohnes. Er konnte unversehrt befreit werden.
Eine heiße Spur zu den Kidnappern hat die 30-köpfige SOKO auch zu Wochenbeginn noch nicht: "Es gibt keinen konkreten Tatverdacht", sagte Hauburger. Neben den Zeugenaussagen werten die Experten noch sichergestellte Spuren aus.
Die Ermittler bitten weiterhin Zeugen, sich bei der Polizei Fulda (Telefon 0661 - 1050) oder dem Notruf 110 zu melden. (Christian P. Stadtfeld). +++
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